Dienstag, 31. Dezember 2013

US-Fleischbranche fordert offene Pforten für Gentechnik in EU

Die US-amerikanische Agrarindustrie drängt Europa, im Rahmen des geplanten Freihandelsabkommens mehr Gentechnik und Hormonfleisch zu akzeptieren. Hier zeige sich die EU noch zu wenig kompromissbereit, bemängelte ein Vertreter der Fleischexportwirtschaft letzte Woche auf einer Tagung des Deutschen Raiffeisenverbandes in Münster. Ohne Zugeständnisse bei der Landwirtschaft drohe das Abkommen zu scheitern.

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—-- c4harry

Samstag, 21. Dezember 2013

Gentechnik: Merkel-Wachsformulierung

Der von CDU, CSU und SPD unterzeichnete Koalitionsvertrag für die neue Bundesregierung enthält kein ausdrückliches Verbot für Anbau und Freisetzungen gentechnisch veränderter Pflanzen.

Entsprechende Passagen, die auf Verlangen von SPD und CSU in vorangegangenen Entwürfen noch enthalten waren, wurden bei den Schlussverhandlungen von den Parteivorsitzenden gestrichen.

"Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der Grünen Gentechnik an," stellt der Koalitionsvertrag fest (S. 123/24), doch auf konkrete politische Maßnahmen haben sich die Parteien nicht verständigen können. Der von CSU und SPD gewünschte Satz: "Wir lehnen dementsprechend den Anbau, die Freisetzung und die Zulassung gentechnisch veränderter Sorten in Deutschland und Europa im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten ab" ist im unterschriebenen Vertrag nicht mehr vorhanden.

Die künftige Bundesregierung will sich erneut für eine "Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit gen-veränderten Pflanzen gefüttert wurden" einsetzen. Schon die Vorgänger-Regierungen hatten diese Forderung bei der EU in Brüssel vorgetragen - allerdings ohne Erfolg. Es fehlte an der Unterstützung anderer Mitgliedsstaaten und den erforderlichen Mehrheiten - und es ist kaum zu erwarten, dass sich daran etwas ändert.

Eine erweiterte Kennzeichnung, die Milch, Fleisch, Eier und andere tierische Produkte im Hinblick auf Futtermittel aus gv-Pflanzen einschließt, hätte erhebliche Auswirkungen für Landwirte und Lebensmittelwirtschaft. So müsste etwa Milch dann je nach verwendeten Futtermitteln getrennt eingesammelt und in den Molkereien verarbeitet werden. Praktikable Konzepte, wie eine solche Kennzeichnung mit angemessenem Aufwand und ohne viel Bürokratie täuschungssicher zu überwachen wäre, gibt es bisher nicht.

In ihrem Koalitionsvertrag will die neue Bundesregierung zudem an der "Nulltoleranz" für in der EU nicht zugelassene gv-Pflanzen und der "Saatgutreinheit" festhalten. Auch diese Entscheidungen fallen nicht in Berlin, sondern in Brüssel.

Bei den zukünftigen Abstimmungen im EU-Ministerrat - etwa bei Zulassungsanträgen für gv-Pflanzen - ist Deutschland weiterhin auf keine einheitliche Linie festgelegt. Wie schon in den vergangenen Jahren könnte Deutschland vor allem bei Import-Zulassungen für gv-Lebens- und Futtermittel aus Nicht-EU-Ländern zustimmen, bei Anbau-Zulassungen sich dagegen enthalten.

Da andere Länder sich ähnlich verhalten, enden Abstimmungen ohne die nach den EU-Verträgen erforderliche qualifizierte Mehrheit. In solchen Fällen muss dann die EU-Kommission entscheiden und - falls die geltenden Voraussetzungen erfüllt sind - den Zulassungsantrag genehmigen.

Welche Linie die neue Bundesregierung fährt, könnte schon bald deutlich werden. Im Januar müssen die EU-Landwirtschaftsminister über die Anbauzulassung für den von den US-Unternehmen Pioneer Hi-Bred und Dow AgroScience entwickelten gv-Mais 1507 (Bt‑Protein gegen Schädlinge) abstimmen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) ist die EU-Kommission verpflichtet, eine Entscheidung herbeizuführen.

Jahrelang hatte sie das Verfahren ruhen lassen, doch nun liegt den Ministern der Vorschlag der Kommission vor, den 1507-Mais unter bestimmten Auflagen für den Anbau in der EU freizugeben. Ursprünglich sollten schon die EU-Umweltminister am 13. Dezember entscheiden, doch Frankreich und Deutschland - mit dem Hinweis auf die noch nicht abgeschlossene Regierungsbildung - haben darauf gedrängt, die Abstimmung zu verschieben.

Es könnte somit, wenn auch nicht mehr rechtzeitig zur Aussaat 2014, erneut ein gv-Mais für den Anbau in der EU zugelassen werden. Wie sich Deutschland dann verhält, ist im Koalitionsvertrag nicht festgelegt. 2009 hatte die damalige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) für den MON810-Mais im Alleingang ein nationales Anbauverbot verhängt und sich dabei auf neue wissenschaftliche Erkenntnis über mögliche Umweltgefahren berufen.

Auch in der neuen Bundesregierung beansprucht die CSU das Landwirtschaftsministerium. (Quelle: transgen)

c4harry sagt: da das Merkek-Regime offensichtlich nicht gewillt und in der Lage ist, Leben und Gesundheit der Menschen und Tiere in Deutschland zu schützen, bleibt nur der massive Widerstand, der schon bisher alle Versuche verhindert hat, das Land mit Gentechnik zu überschwemmen. Es gibt viele Möglichkeiten: Feldbegehung, Boykott von Gentechnik-Produkten, ...


—-- c4harry

Donnerstag, 28. November 2013

Gentechnik-Mais doch nicht sicher: Behörde zieht Bewertung zurück

Es ist ein bisher einmaliger Vorgang: die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat ihre Bewertung einer gentechnisch veränderten Maissorte zurückgezogen. Noch im März hatten ihre Experten behauptet, der transgene Mais 59122 der US-Agrochemiekonzerne Dow und Dupont sei genauso sicher wie konventionelle Pflanzen.

Doch nun gebe es „neue wissenschaftliche Informationen“, teilte die Behörde am Donnerstag auf ihrer Website mit. Die Annahme, Schmetterlinge und Bienen würden durch den Mais nicht geschädigt, könne daher nicht so stehen gelassen werden. Sie empfiehlt nun, weitere Studien durchzuführen. Kritische Beobachter hatten schon vorher vor den Risiken von „Herculex“, wie der Mais auch heißt, gewarnt und gravierende Mängel in der Risikobewertung festgestellt.

Der Gentechnik-Mais 59122 darf bereits seit 2007 in die EU importiert und als Futter- und Lebensmittel verwendet werden. Die Genehmigung gilt jedoch nicht für den Anbau in der Union. Eine entsprechende Zulassung hatten die US-Biotechnologiefirmen Pioneer (Dupont) und Mycogen Seeds (Dow) aber auch beantragt.

Im März gab die EFSA, die für die Risikobewertung nicht nur bei Gentechnik zuständig ist, ihre Empfehlung ab: Herculex sei sicher und könne aus ihrer Sicht zum Anbau zugelassen werden. Nun hat sie diese Stellungnahme korrigiert. Es gebe eine „Lücke“ in den wissenschaftlichen Daten: offenbar kann die Behörde daher nicht mehr ausschließen, dass Bestäuber wie Honigbienen durch das Gift, das die Gentechnik-Pflanze absondert, geschädigt werden. Herculex setzt einerseits mehrere Insektizide frei, andererseits ist der Mais resistent gegen das chemische Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat.

Es sei das erste Mal, dass die umstrittene EU-Behörde eine ihrer Bewertungen einer transgenen Pflanze zurückzieht, schrieb das kritische Testbiotech-Institut heute in einem Newsletter. Testbiotech hatte schon im April auf zahlreiche Missstände in dem EFSA-Papier zu Herculex hingewiesen. Nicht nur, dass viele Daten von der Industrie selbst und ihrer Lobby-Organisation, dem International Life Sciences Institute, stammten. Auch seien Schwankungen in den Giftmengen, die die Pflanze produziert, nicht berücksichtigt worden. Dies könne jedoch Auswirkungen auf nützliche Insekten haben. Zudem verwies Testbiotech darauf, dass gängige Standards bei den Fütterungsstudien nicht eingehalten worden seien. Auch deutsche Behörden hatten sich kritisch geäußert: so seien die Effekte der Pflanzengifte teils nicht statistisch ausgewertet und nur kurze Untersuchungen durchgeführt worden.

Die EFSA steht immer wieder in der Kritik, weil viele ihrer Experten enge Kontakte zur Industrie haben. Bei den 19 Mitgliedern des Gentechnik-Gremiums liegen bei mindestens 11 Hinweise auf Interessenkonflikte vor, wie aus einem im Oktober veröffentlichten Bericht von Corporate Europe Observatory hervorging. [dh]

EFSA: Statement of the GMO Panel: Statement on maize 59122 for cultivation (21.11.13)
Testbiotech: Kritische Stellungnahme zu Mais 59122 (27.04.13)
Infodienst Dossier: Die EFSA - Probleme mit der Risikoprüfung von Gentechnik



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Bioland gründet Nachwuchsorganisation

Fulda/Mainz, 28.11.2013. Am 26. November hat sich das „Junge Bioland e.V.“ im Rahmen der Bioland-Bundesdelegiertenversammlung in Fulda gegründet. Das teilte die Bioland-Pressestelle mit. In der Nachwuchsorganisation können junge Leute aktiv am Verbandsleben teilnehmen und die Zukunft von Bioland mitgestalten.

„Wir sind ein politischer Verband, sowohl was die Frage nach der Landwirtschaft der Zukunft angeht, als auch nach der konkreten Weiterentwicklung des Biolandbaus. Bei diesen Zukunftsfragen sind doch vor allem die Menschen gefragt, die die Antworten auch mittragen sollen. Daher ist es so wichtig, dass nun die Jungen bei Bioland eine Organisation und ein Sprachrohr gebildet haben. Die Jungen sind unsere Zukunft!“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.

Das Junge Bioland ist ein Zusammenschluss engagierter Landwirte, Gärtner, Imker sowie anderer im Biolandbau aktiver Menschen unter 35 Jahren. Gemeinsam diskutieren sie Themen der Verbands- und Agrarpolitik, organisieren Weiterbildungen und Exkursionen und bieten eine Plattform zur Vernetzung der jungen Bioländer. „Das Junge Bioland bietet eine tolle Chance, andere junge Biolandwirte zu treffen und von- und miteinander zu lernen. Oft stehen wir im Norden und Süden Deutschlands vor den gleichen Herausforderungen und wissen nur nichts voneinander“, sind sich die beiden Vorsitzenden, Anna Marie Rudolf und Judith Strotdrees einig.










Wie auch der Gesamtverband ist das Junge Bioland regional in neun Regionen aufgeteilt. Ein gewählter zwei- bis vierköpfiger Vorstand vertritt die Interessen auf Bundesebene. Auch ein Sitz im Bioland-Präsidium ist den Jungen sicher – die Vorsitzende arbeitet gleichberechtigt als eines der 15 Präsidiumsmitglieder in der Verbandsspitze mit.

Mitmachen können alle, die regelmäßig auf einem Biolandbetrieb arbeiten, z.B. als Lehrling oder studienbegleitend.



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Mittwoch, 27. November 2013

Agrarmarkt oder Monopoli?

Ob Saatgut, Pestizide, Tiermedikamente oder Futtermittel – die Agrarmärkte werden von einer Handvoll Konzernen dominiert. Und während die Oligopole gefestigt werden, wird es immer schwieriger, Licht ins Dickicht zu bringen.

Dass Wirtschaftswissenschaftler annehmen, ein Markt sei nicht gesund, wenn mehr als die Hälfte von vier Unternehmen kontrolliert wird, müsste im Landwirtschaftsbereich alle Alarmglocken läuten lassen.

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Informationsdienst Gentechnik


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Samstag, 23. November 2013

EU-Kommission spricht sich für neuen Gentechnik-Mais aus

Wie von Beobachtern im Vorfeld erwartet, hat sich die EU-Kommission für den Anbau einer neuen Gentechnik-Pflanze auf Europas Äckern ausgesprochen.

Weder die Kritik europäischer Wissenschaftler noch die Ablehnung der Gentechnik-Produkte im Handel und in der europäischen Bevölkerung hatte auf die Entscheidung Einfluss. Nun ist es am EU-Umweltministerrat, die Anbau-Entscheidung abzuwenden.

Mehr... Informationsdienst Gentechnik
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Freitag, 22. November 2013

Die große Ökostrom-Bremse

Bundesumweltminister Altmaier möchte im Namen der Union die Entwicklung der erneuerbaren Energien und damit eine weltweit beispiellose Erfolgsgeschichte hart ausbremsen.

„Es muss erstmals einen verbindlichen Ausbaupfad für erneuerbare Energien geben“, sagt Peter Altmaier dem Magazin Focus - und meint damit verbindliche Obergrenzen für die deutsche Ökostrom-Produktion. Angesichts der Tatsache, dass das EEG aus den Reihen der Union gerne als „planwirtschaftliches“ Instrument verunglimpft wird, wirkt diese Forderung nahezu grotesk.



Gerade jetzt, wo sich die Erneuerbaren im Vergleich zu fossilen Erzeugungsformen als die flexiblere, effizientere und rentablere Form der Energiegewinnung durchsetzen, möchte die Union fixe Ausbaugrenzen festlegen. Von dieser Entwicklung profitieren ausschließlich die Energieriesen, deren Marktanteile durch die dezentrale und kleinteilige Struktur der Erneuerbaren stetig schrumpfen. Offenbar fällt die Lobbyarbeit der großen Energiekonzerne im Umweltministerium auf fruchtbaren Boden.

Wir lassen uns die Energiewende nicht kaputtmachen - dafür demonstrieren wir am 30. November in Berlin. Mit tausenden Menschen umzingeln wir lautstark das Kanzleramt. Beteiligen auch Sie sich an der Demonstration, Busse fahren aus ganz Deutschland.

Mehr Informationen zur Energiewende-Demo
http://umweltinstitut.org/energie--klima/allgemeines-energie--klima/energiewende-demo-nov.-2013-1138.html


Strahlenschutzkommission empfiehlt Ausweitung der Evakuierungszonen

Die deutsche Strahlenschutzkommission bereitet derzeit Nachbesserungen für den Katastrophenschutz vor. Vorlage war eine Studie vom Bundesamt für Strahlenschutz aus 2012, wo Freisetzungsszenarien unter Berücksichtigung von Fukushima zugrundegelegt wurden. Ergebnis: Die Notfallschutzmaßnahmen nach einem schweren Atomunfall müssten auf deutlich größere Gebiete erweitert werden als bisher geplant.

Vorgesehen ist demnach eine Ausweitung der Evakuierungszonen:

Der Radius der "Zentralzone" (Evakuierung innerhalb von sechs Stunden) um ein havariertes AKW soll von zwei auf fünf Kilometer erweitert werden, umfasst damit ein sechsmal größeres Gebiet als bisher.

Der Radius der "Mittelzone" (Evakuierung innerhalb von 24 Stunden) soll von 10 auf 20 Kilometer ausgeweitet werden, was einer vierfach größeren Fläche entspricht. Für das AKW Isar 2 heißt dies, dass auch Landshut (14 km entfernt) in die Evakuierungszone fallen würde und beim AKW Gundremmingen Günzburg (12 km entfernt).
Langfristig umgesiedelt werden soll künftig in Gebieten, in denen eine jährliche Strahlenbelastung von mehr als 50 Millisievert erwartet wird, bisher liegt der Eingreifwert bei 100 Millisievert. Zum Vergleich: In Japan beträgt der Eingreifwert 20 Millisievert, in Tschernobyl lag der Wert sogar bei 5 Millisievert.

Die Nachbesserungen beim Katastrophenschutz sind zwar notwendig, im Katastrophenfall wird sich jedoch schnell zeigen, dass ein wirksamer Schutz nicht möglich ist. Deshalb müssen wir unverzüglich aus der Atomkraft aussteigen!




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Donnerstag, 21. November 2013

Insekteninvasion: Brasilien ruft Notstand aus

Auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens breiten sich Schädlinge immer weiter aus. Für zwei Bundesstaaten hat das Landwirtschaftsministerium am Montag den Notstand ausgerufen, weil die den Raupen der Baumwoll-Kapseleule nur wenig entgegenzusetzen haben. Ob die Gentechnik helfen kann, ist umstritten.

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Mittwoch, 6. November 2013

Gras statt Kraftfutter




Wiesengras enthält fast alle lebenswichtigen 18 Vitamine, die der Tierkörper zur Aufrechterhaltung biochemischer Prozesse braucht. Wiesengras enthält unter anderem Provitamin A (Beta-Karotin und Retinol), die Vitamine B1 (Thiamin), B12 und B2 (Riboflavin), Vitamin C, E, K und Folsäure. Bisher sind in Wiesenblättern mehr als 20 Enzyme nachgewiesen worden. Enzyme sind als Bio-Katalysatoren für alle Stoffwechselprozesse notwendig.

Ein Beispiel: Das seltene Enzym Superoxid-Dismutase (SOD) ist in Wiesengras reichlich vorhanden. Es wirkt im Tierkörper als Antioxidans, zerstört freie Radikale und ist für den Zellaufbau und die Wirkung von Enzymen und Vitaminen unerlässlich.

Quelle: Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme, Prof. Dr. Birgit Kamm, www.biopos.de


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Mittwoch, 30. Oktober 2013

Monsantos Gentech-Mais versagt in Südafrika – Bill-Gates-Stiftung im Spiel

Totalversagen. Dieses Fazit zieht das African Centre for Biosafety (ACB) 15 Jahre nach der Einführung von gentechnisch verändertem Mais in Südafrika.

Dessen Hersteller Monsanto versucht nichtsdestotrotz, sein Produkt anderswo auf dem Kontinent loszuwerden. Zusammen mit der Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates vermarktet der US-Konzern den Gentech-Mais nun in einem Projekt für besonders wassereffiziente Sorten – dabei produziert MON810 lediglich ein Gift, um Insekten zu töten.
Quelle: Infodienst Gentechnik


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Samstag, 26. Oktober 2013

Ilse Aigner ist „Dinosaurier des Jahres 2012“

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner wurde mit dem „Dinosaurier des Jahres 2012“ ausgezeichnet. Den Negativpreis erhält sie für ihre rückwärtsgewandte Klientelpolitik, ihre umweltschädliche Agrarpolitik und ihr enttäuschendes Engagement für ein besseres Tierschutzgesetz.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, der aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 solche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert erwiesen haben.

Weitere prominente Dino-Preisträger sind unter anderem der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerhard Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, sowie Ex-RWE-Chef Harry Roels.

Die Liste der Dino-Preisträger:

2012: Ilse Aigner (CSU), Bundeslandwirtschaftsministerin
2011: Michael Thamm, Präsident AIDA Cruises, und Richard J. Vogel, Vorsitzender TUI Cruises
2010: Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender von RWE
2009: Hans-Werner Sinn, Ökonom und Präsident des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung
2008: Michael Glos (CSU), Bundeswirtschaftsminister
2007: Joachim Hunold, Vorstandschef von Air Berlin
2006: Harry Roels, Vorstandsvorsitzender der RWE AG
2005: Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)
2004: Keine Dino-Verleihung
2003: Keine Dino-Verleihung
2002: Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW)
2001: Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
2000: Lee R. Raymond, Präsident des Ölkonzerns Exxon
1999: Erwin Teufel (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
1998: Otto Majewski, Vorsitzender der Bayernwerk AG
1997: Theo Waigel (CSU), Bundesfinanzminister
1996: Günter Rexrodt (FDP), Bundeswirtschaftsminister
1995: Hans-Olaf Henkel, BDI-Präsident
1994: Conrad-Michael Lehment (FDP), Verkehrsminister von Mecklenburg-Vorpommern
1993: Reinhold Kopp (SPD), Wirtschaftsminister des Saarlandes



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Mittwoch, 23. Oktober 2013

Millionen gegen Monsanto

Am Wochenende fand der „March Against Monsanto“ statt. In 50 Ländern gingen Menschen auf die Straße. Die Organisatoren gehen von hunderttausenden oder gar Millionen Teilnehmern aus. Auch in Ghanas Haupstadt Accra wurde gegen industrielle Landwirtschaft und für Ernährungssouveränität demonstriert.


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Freitag, 4. Oktober 2013

Prozess gegen Gentech-Soja: Monsanto und Briten mischen mit

Im Frühjahr reichten drei zivilgesellschaftliche Organisationen aus Deutschland Klage gegen die EU-Zulassung einer gentechnisch veränderten Soja ein.

Sie glauben, dass die Risiken der vom US-Konzern Monsanto entwickelten Pflanze nicht angemessen geprüft wurden. Die Klage richtet sich gegen die EU-Kommission, die der Soja letztes Jahr grünes Licht erteilte.

Diese bekommt nun Schützenhilfe: Monsanto selbst, die britische Regierung von Premierminister David Cameron und die Lebensmittelbehörde EFSA wollen dem Prozess beitreten, teilten die Kläger mit.


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Gentechnik möglich: Kritik an EU-Agrarpolitik und Aigner

Die nächsten sieben Jahre der EU-Agrarpolitik nehmen feste Gestalt an. Ein Ausschuss des europäischen Parlaments stimmte kürzlich für eine Kompromisslösung mit Kommission und Mitgliedsstaaten. Die am Montag aus dem Amt geschiedene Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) zeigte sich erleichtert: man habe den deutschen Bauern „eine gute Perspektive gesichert.“ Für dringend nötige ökologische Reformen bleibt aber kaum noch Geld aus den üppigen Fördertöpfen übrig. Mehr noch: auf den ohnehin kleinen Flächen, auf denen der Artenschutz durch schonende Verfahren Vorrang haben sollte, sei der Einsatz von Pestiziden und sogar von Gentechnik möglich, kritisierte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).
Quelle: http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/28190.html


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Montag, 16. September 2013

Querbeet besuchte den Biolandhof

Unter dem Slogan „20 Jahre Querbeet – Bio ist unsere Zukunft“ feiert Querbeet im Jahr 2013 sein 20-jähriges Unternehmensjubiläum. Dazu gehörte auch ein Besuch auf dem Biolandhof Eisenach in Guntershausen. Wir beliefern Querbeet mit frischen Eiern. 

Die ganze Belegschaft besuchte den Hof in Nordhessen, um die gute Zusammenarbeit zu unterstreichen und sich ein Bild von den Lebensbedingungen der Menschen und Tiere zu machen. Die Querbeet-Belegschaft war vor allem positiv beeindruckt, wie wir auf dem Hof Eisenach die Bioland-Richtlinien bei der Haltung unserer Legehennen konkret umsetzen  und wie sich die Tiere auf ihren Freilandflächen und dem überdachten Auslauf sichtlich wohl fühlen. 

Querbeet ist die Nummer eins der Bio-Direktvermarkter in der Rhein-Main-Region: Wöchentlich verlassen über 1.200 individuell konfektionierte „grüne Kisten“, gefüllt mit erstklassigen Bio-Lebensmitteln, die Unternehmenszentrale in Reichelsheim, Wetterau. In gekühlten Lieferfahrzeugen bringen die Fahrer von Querbeet die gewünschten Bio-Spezialitäten auf optimierten Routen direkt an die Haustür oder ins Büro. Der Vorteil: Zeit- und Energie-Ersparnis und das Frische-Erlebnis eines Bio-Vollsortiments.

Umwelt- und Klimaschutz, die Stärkung regionaler Strukturen im Landbau und in der Lebensmittelversorgung stehen bei Querbeet ganz oben. 

Samstag, 7. September 2013

Straßensperrung aufgehoben

Die Sperrung der Straße zwischen Grifte und Guntershausen ist aufgehoben.

Der Hofladen ist geöffnet:
Do 9-13, Fr 9-18 u. Sa 9-13 Uhr.


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Donnerstag, 22. August 2013

Gentechnik: Von der Nahrung ins Blut

Gene können von der Nahrung ins menschliche Blut gelangen
Eine neue Studie liefert Hinweise darauf, dass komplette Gene aus Nahrungsmitteln in die Blutbahn von Menschen gelangen können. Forscher verschiedener Universitäten aus Ungarn, den USA und Dänemark untersuchten Blutproben – und fanden darin DNA-Abschnitte, anhand derer sie zum Beispiel feststellen konnten, ob jemand Kartoffeln oder Tomaten gegessen hatte. Nun müssten auch Behörden, die für die Überprüfung von Gentechnik-Organismen zuständig sind, ihre Position überdenken, forderte die britische Organisation GM Watch. Offizielle Stellen gingen lange davon aus, das Erbgut pflanzlicher und tierischer Lebensmittel werde bei der Verdauung gänzlich aufgelöst.
Quelle: Www.keine-Gentechnik.de
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Mittwoch, 7. August 2013

US-Regierung steht drauf,Monsanto ist drin

Für die Anträge auf Anbau und Import seiner Gentechnik-Produkte kann sich Monsanto ganz auf die US-Regierung verlassen. Sie wird sich bei den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der EU-Kommission für den Agrarkonzern einsetzen.

„Beseitigung von nichttarifären Handelshemmnissen“ und die „gegenseitige Anerkennung von Standards“ lauten die Zauberformeln, über die Monsanto und Co erleichterten Zugang zu den EU-Märkten bekommen wollen.
Konkret: Die USA werden darauf dringen, die Kennzeichnungsregeln für Gentech-Produkte auszuhebeln. Sie werden außerdem auf einer automatischen Zulassung von Gentech-Pflanzen bestehen, die im jeweils anderen Wirtschaftsraum für sicher befunden worden sind. Auch das würde den Gentech-Unternehmen nützen, da die US-Verfahren um Längen schneller abgeschlossen werden als die der EU.
Fazit: "Monsanto geht vorne raus und kommt hinten wieder rein. Es steht nur nicht mehr Monsanto drauf, sondern US-Regierung." Das sagte
Heike Moldenhauer, Leiterin Gentechnikpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Obama's Monsanto Man



US-Chefverhandler für die Landwirtschaft ist beim Freihandelsabkommen Islam Siddiqui, der von 2001 bis 2008 als Lobbyist CopLife America vertreten hat. Dazu gehört auch Monsanto.

Obama's Monsanto Man
http://www.organicconsumers.org/articles/article_20276.cfm


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Monsanto Giftcocktail

Die EU erwägt die Zulassung des gentechnisch veränderten "SmartStax"-Mais von Monsanto und Dow als Futter- und Lebensmittel. SmartStax ist nicht nur gegen zwei Herbizide resistent, sondern produziert selbst sechs Insektizide. Die Sicherheit wurde nie unabhängig überprüft. Nachdem sich die Mitgliedsstaaten der EU nicht einigen konnten, entscheidet nun die Kommission..



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Montag, 5. August 2013

Oxfam: Spekulanten in die Schranken

Banken, Investmentgesellschaften und Versicherungen haben in den letzten Jahren ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt: die Spekulation mit Nahrungsmitteln. Diese Finanzgeschäfte stehen allerdings im Verdacht, Nahrungsmittelpreise zu treiben und damit Armut und Hunger zu fördern.

Daher hat Oxfam die Kampagne »Spekulanten in die Schranken« gestartet. Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation ruft hierin die Finanzbranche dazu auf, sich aus dem zweifelhaften Geschäft mit Nahrungsmitteln zurückzuziehen.

Auf politischer Ebene soll die Kampagne dazu beitragen, die Einführung umfassender finanzpolitischer Regelungen auf nationaler und internationaler Ebene für eine dauerhafte Einschränkung der Spekulationsgeschäfte voranzutreiben. Erste Teilerfolge sind zwar zu verzeichnen, doch bieten Gesetzeslücken nach wie vor viel Spielraum für die Spekulation mit Nahrungsmitteln, weshalb eine allgemeine Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für das Thema notwendig bleibt.

Vorstellung der Kampagne (PDF)

http://www.buergergesellschaft.de/index.php?id=107533&rid=f_16228&mid=446&aC=ca4faf46&jumpurl=-13

Mehr Informationen

http://www.buergergesellschaft.de/index.php?id=107533&rid=f_16228&mid=446&aC=ca4faf46&jumpurl=-14



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Freitag, 2. August 2013

Regierung fördert Pflanzenbiotechnologie mit 45 Millionen

Die Bundesregierung hat die Pflanzenbiotechnologie seit 2011 mit mindestens 45 Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Programms „Pflanzenbiotechnologie der Zukunft“ unterstützte das CDU-geführte Forschungsministerium wissenschaftliche Einrichtungen sowie Privatunternehmen, die auch mit gentechnischen Methoden arbeiten.

Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion hervor. Das Ministerium von Johanna Wanka plädiert schon länger für eine „verantwortungsvolle Nutzung der Gentechnik“. Das Landwirtschaftsministerium gab hingegen an, keine „Projekte zur Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen und Nutztieren“ zu fördern.

Quelle: Informationsdienst Gentechnik, http://www.keine-gentechnik.de/


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Freitag, 26. Juli 2013

Grillen für Agrarwende

Das wäre doch ein Plan für das vorletzte August-Wochenende: Sie laden Ihre Freunde zum Grillen ein. Auf den Grill kommen zum Beispiel Bio-Koteletts, Steak vom Bauern des Vertrauens, Tofuwürstchen, Fetakäse oder Sie grillen gleich ganz vegetarisch. Das Beste: Gleichzeitig mit Ihnen werfen tausende Aktive überall im Land ihre Grills gegen Massentierhaltung und Gentechnik an. Es wird Deutschlands größte Grill-Party für eine ökologischere, bäuerliche Landwirtschaft.

Wir schlagen für die Grill-Aktion nicht zufällig das vorletzte August-Wochenende vor. Am folgenden Samstag, den 31. August haben wir Großes vor: Mit tausenden Menschen wollen wir im niedersächsischen Wietze bei Celle für die Agrarwende demonstrieren. Gemeinsam umzingeln wir Europas größten Schlachthof. Bald sollen hier täglich 430.000 Hühner aus neuen Megaställen geschlachtet werden. Bei der Umzingelung mit dabei: Hunderte Transparente, die auf den Grill-Parties gemalt wurden, solange Schnitzel und Tofuwurst noch garten.

Grillen Sie mit für die Agrarwende! So einfach geht’s:

1. Sie teilen uns mit, an welchem Ort Ihre Party stattfindet. Eine Online-Karte macht dann sichtbar, wie viele Aktionen bundesweit stattfinden.

2. Sie laden Ihre Freundinnen und Freunde ein – nach Hause, an den Badesee oder in einen Park. Jede/r bringt etwas mit.

3. Campact schickt Ihnen ein Paket mit Transparent, Farbe und Pinsel zu – so wird das Transparentemalen ganz einfach.

Sind Sie mit dabei? Na dann los.
Hier gibt es weitere Infos: https://www.campact.de/agrarwende/grill-demo/grillen-sie-mit/

Mit unserer bundesweiten Grill-Party und der Demonstration am Schlachthof Wietze wollen wir aufzeigen: Megaställe bedeuten Tierqual. Die anfallende Gülle verseucht unser Trinkwasser und das Kraftfutter stammt aus Monokulturen – ein Großteil ist Gensoja aus Südamerika. Produziert wird billiges Fleisch für den Export, das in Ländern des Südens die lokalen Märkte schädigt. Diese Form der globalisierten Agrarindustrie hat nichts mit bäuerlicher Landwirtschaft zu tun.

Die Bundestagswahl bietet uns die Chance, den nötigen Druck für eine Agrarwende auf eine neue Bundesregierung zu entfalten. Die Zeit für einen Politikwechsel ist so günstig wie nie und die Bewegung für Bauernhöfe statt Agrarfabriken ist gewachsen. Wenn sich Tausende landauf landab an Aktionen gegen Megaställe und Massentierhaltung beteiligen, dann wird eine neue Regierung auf den Protest reagieren.

Klinken Sie sich ein!
Eine Grill-Party für die Agrarwende organisieren...
https://www.campact.de/agrarwende/grill-demo/grillen-sie-mit/

Infos zur Demo und Umzingelung in Wietze...
https://www.campact.de/agrarwende/demo-in-wietze/aktion/



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Dienstag, 16. Juli 2013

Vorsicht vor Halbwahrheiten aus Brüssel!

In Sachen Saatgutrechtsreform bekommt man aus Brüssel derzeit leider mitunter Halbwahrheiten und falsche Informationen über den Verordnungsvorschlag der EU-Kommission http://www.saatgutkampagne.org/PDF/Saatgut_KOM_Entwurf_DE.pdf zu lesen, auch in Mails und Dokumenten von deutschen Abgeordneten. Wir kontrastieren anonymisierte Zitate mit quellenbasierten Gegendarstellungen.

Gerne können Sie uns weitere Statements zuleiten, wir würden im Rahmen der Möglichkeiten dazu Stellung nehmen und ggf. auch die AutorInnen um eine weitere Stellungnahme bitten. Diese Information steht vollständig unter http://www.saatgutkampagne.org/PDF/Vorsicht_vor_Halbwahrheiten.pdf

1. Lediglich eine Vereinfachung von zwölf Richtlinien zu einer Verordnung?

Halbwahr: „Zunächst ist das Ziel dieser neuen Verordnung, 12 derzeit parallel bestehende Richtlinien zusammenzufassen und den Rechtsrahmen somit zu vereinfachen.“

Klarstellung: (…) der Regelungsbereich wird ausgeweitet, etwa auch die bäuerliche Saatgutproduktion für den Eigenbedarf wird nunmehr erfasst. Diese hat eine erhebliche Bedeutung für saatguterzeugende Betriebe.

2. Wer wird von der Saatgutverordnung betroffen sein?

Falsch: „Nachdem die Europäische Kommission ihren Vorschlag nun am 6. Mai offiziell vorgestellt hat, ist klar, dass Klein- und Hobbygärtner, sowie kleine Unternehmen von der neuen Verordnung nicht betroffen sein sollen.“ Auch falsch „Kleine Landwirte und Hobbygärtner dürfen ihr Saatgut weiterhin ohne Registrierung handeln und tauschen.“

Richtig ist vielmehr, dass Privatpersonen („Hobbygärtner“) von Auflagen betroffen sein können, und dass alle in der Saatgutproduktion erwerbsmäßig tätigen Unternehmer von der Saatgutverordnung betroffen sein werden. Der maßgebliche englische Text des Verordnungsvorschlages bestimmt in Art. 2(d) lediglich, dass die Verordnung nicht angewendet werden soll auf Pflanzenvermehrungsmaterial, „exchanged in kind between persons other than professional operators“, d.h. nur dann nicht, wenn es um geldlosen Austausch zwischen Amateuren geht. Sobald aber Geld ins Spiel kommt oder Saatgut beruflich erzeugt wird, soll die Verordnung greifen!

a) Privatpersonen betroffen!

Auch Hobbygärtner, die auf Saatgut-Tauschbörsen ihr Saatgut gegen ein Entgelt anbieten, würden künftig Auflagen unterliegen: auf den Saatguttütchen müsste nach Art. 36,1(b) künftig der Hinweis „für Nischenmärkte bestimmtes Material“ stehen; die bereitgestellten Mengen müssen dokumentiert werden. Weitere Regeln bezüglich Verpackung, Kennzeichnung und Vermarktung behält sich die EU-Kommission in einem delegierten Rechtsakt vor (Art. 36,3).

b) Bäuerliche Betriebe und Gartenbaubetriebe mit Saatguterzeugung betroffen

Als „Unternehmer“ gilt nach Artikel 3, Satz 6 des Verordnungsvorschlages jede „natürliche oder juristische Person, die in Bezug auf Pflanzenvermehrungsmaterial berufsmäßig zumindest eine der folgenden Tätigkeiten ausführt: (a) Erzeugung; (b) Züchtung; (c) Erhaltung; (d) Angebot von Dienstleistungen; (e) Bewahrung, einschließlich Lagerung, und (f) Bereitstellung auf den Markt.“
Demnach wären beispielsweise auch Landwirte oder Gärtner, die für ihren eigenen Betrieb Saatgut herstellen, mit der Erzeugung von Pflanzenvermehrungsmaterial beruflich befasst (weil sie eine der Tätigkeiten ausüben) und müssten die Auflagen nach Art. 7 und 8 erfüllen, sie wären für eine lange Liste von Punkten bezüglich dieser Erzeugung zuständig (Art. 7 a – h) (...)

3. Zulassung traditioneller Sorten historisch und geografisch beschränkt

Halbwahr: „Auch sollen traditionelle Sorten keineswegs verboten oder behindert werden, sondern für diese wird es vereinfachte Genehmigungsverfahren und Ausnahmeregelungen geben.“

Richtig: „Ausnahmeregelungen für traditionelle Sorten“ werden in Artikel 57 vorgenommen, wo es um die „Registrierung von Sorten mit einer amtlich anerkannten Beschreibung“ geht. (…) Doch hier werden nur die sog. Erhaltungssorten aufgegriffen und ihre Zulassung an eine vorherigen Verfügbarkeit auf dem Markt geknüpft. Der Antragssteller muss also beweisen, dass eine Sorte bereits auf dem Markt war. Zudem darf ihr Saatgut nur in der „Ursprungsregion“ vermehrt werden. Zudem: der Zulassungskanal für neue Vielfaltssorten als sog. Amateursorten oder „Sorten für besondere Bedingungen“ entfällt nach dem Kommissionsvorschlag.(...)

4. Ausnahmen für Nischensorten gelten nur für Kleinstbetriebe
(...)
5. Neue Chancen für bäuerliche Hofsorten und Landrassen fraglich
(...)
6. Zum Verhältnis von Saatgutverordnung und Sortenschutz
(...)
7. Zum Verhältnis von Gentechnik und Saatgutverordnung
(...)
Andreas Riekeberg, Kampagne für Saatgut-


Alle weiteren Informationen zur Petition erhalten Sie unter diesem Link:

http://www.openpetition.de/petition/online/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie



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Sonntag, 14. Juli 2013

Freie Bahn für Monsantos Gift-Mais

Leider erreichen uns aus Brüssel nicht nur gute Nachrichten: Frau Aigner hat sich gestern bei der Abstimmung um die Zulassung des Gen-Mais „Smartstax“ erneut enthalten und damit den Weg für die Zulassung durch die EU-Kommission geebnet.

So setzt die CSU also ihre „gen-kritische Haltung“ in der Praxis um. Statt eines Verbots erfolgt der Kniefall vor der US-Agrarindustrie, wie schon bei über 30 anderen Abstimmungen in den letzten 4 Jahren. Gegen den Willen der europäischen Verbraucher wird der Verkauf des „Smartstax“-Mais für Lebens- und Futtermittel nun in Europa erlaubt werden. Damit gelangt dieser Giftcocktail voraussichtlich über die Futtermittel ungekennzeichnet in unsere Lebensmittel.

Der genmanipulierte Mais der US-Agrarkonzerne Monsanto und Dow enthält verschiedene Gene aus anderen Spezies. Ein Gen wurde komplett im Labor synthetisiert. Dadurch ist die Pflanze gegen die beiden Spritzmittel Glyphosat (der Wirkstoff in Roundup von Monsanto) und Glufosinat resistent. Gleichzeitig produziert der Mais sechs verschiedene Gifte, um Insekten zu töten.

Zeigen wir der Politik, dass wir auch hier keinen Fußbreit nachgeben!


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Samstag, 13. Juli 2013

Film: Multinationale Konzerne kontrollieren Nahrungssystem

Food, Inc. - Was essen wir wirklich?
Donnerstag, den 11. Juli 2013, 23:25 - 00:53


"WDR Sommer Spezial - Ernährung als Business"
Dokumentarfilm von Robert Kenner

"
Die Lebensmittelindustrie in den USA möchte nicht, dass wir wissen, was wir essen. Denn wenn wir es wüssten, würden wir es vielleicht gar nicht essen wollen."
Zu dieser Einschätzung kommt Eric Schlosser, US-Journalist und Autor zu Beginn des Films "Food, Inc. - Was essen wir wirklich?"

Unsere heutige Industrienahrung hat mehr mit Fabriken und Managern mit Aktenköfferchen zu tun, als mit einem Feld voller wogender Ähren. Die heutigen Nahrungsmittel, so zeigt der Film, stammen mittlerweile weitestgehend aus der Fließbandproduktion. Arbeiter und Tiere werden missbraucht, die Nahrungsmittel immer ungesünder - und das wird dem Konsumenten mutwillig verheimlicht.

Wenige multinationale Konzerne bestimmen das Nahrungssystem. Sie kontrollieren es vom Saatgut bis zum Supermarkt. Es sind Monopolisten, die längst kein Fleisch mehr von glücklichen Kühen oder Hühnern verkaufen, obwohl ihre Werbung das immer noch suggeriert. Die Lebensmittelindustrie, so deckt der Film auf, setzt zur Mehrung des Profits längst auf hormonbehandeltes Mastvieh, genmanipuliertes Getreide und technologisch entwickelte Lebensmittel. Damit setzt sie die Lebensgrundlage zahlreicher Landwirte und die Gesundheit der Konsumenten aufs Spiel.

Die Liste der Skandale, die ans Tageslicht kommen, wird immer länger. Aber der Journalist Michael Pollan sieht darin auch Positives: "Mit jeder Enthüllung erfährt Amerika ein bisschen mehr über die Zubereitung des Essens. Und jedes Mal wendet man sich voller Abscheu ab und sucht nach Alternativen."

Und so fordert der Film den Zuschauer auf, Stellung zu beziehen, sich gegen die Bevormundung durch die Lebensmittelindustrie zu wehren und Verantwortung für die eigene Ernährung zu übernehmen. Er beleuchtet die Situation in den Vereinigten Staaten. Und diese sind uns Europäern wie so oft auch in der Industrialisierung und Technologisierung der Nahrung um einiges voraus. Bleibt aber die Frage, ob uns diese Zukunft, wie schon so oft, nicht auch bald einholt.

Kühe sind Grasfresser, aber wir bringen sie dazu, Mais zu fressen, denn der ist billiger.
Barbara Kowalcyk, Aktivistin für mehr Lebensmittelsicherheit. Ihr damals knapp dreijähriger Sohn starb an einer E.Coli Vergiftung, nachdem er einen verseuchten Hamburger gegessen hatte.


Eine Produktion von Magnolia Pictures, Participant Media und River Road Entertainment.

Festivalteilnahmen und Preise:
Academy Awards 2009, Documentary Feature Shortlist, USA 2009
Environmental Best Media Award, USA 2009
Southeastern Film Critics Association, Best Documentary, USA 2009
Washington Area Film Critics Association, Best Documentary, USA 2009
Gotham Awards, Best Documentary, USA 2009
Cineteca Bologna, Slow Food On Film, Golden Snail Best Documentary, Italien 2009

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Freitag, 28. Juni 2013

Gegen Agrarindustrie

"Mir hams satt" braucht deine Unterstützung!

MirhamssattIn zwei Wochen ist es soweit: Tausende Menschen werdenam 13. Juli auf die Straße gehen, um für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft, Bienen- und Verbraucherschutz und einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur zu demonstrieren.

Für die Veranstaltung sucht das Umweltinstitut München noch dringend engagierte HelferInnen, die uns als OrdnerInnen und beim Verteilen von Infomaterial unterstützen. Bitte kontaktieren Sie uns dazu unter demo@umweltinstitut.org oder telefonisch unter 089/307749-0.

Auch über Spenden freuen wir uns, wenn Sie selbst nicht vor Ort sein können. Gerne können Sie auch die Mitfahrbörse nutzen, um gemeinsame Reisemöglichkeiten zur Demo zu organisieren.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Megaställe stoppen - für bäuerliche Landwirtschaft

In den vergangenen drei Jahren wurden in Deutschland so viele Mega-Ställe beantragt oder gebaut wie nie zuvor – für 2,5 Millionen Schweine und fast 40 Millionen Hühner. Vor allem Investoren aus den Niederlanden industrialisieren unsere Landwirtschaft, denn bei ihnen zu Hause wurden Tier- und Umweltstandards verschärft. Bei uns hingegen dürfen Masttiere auf engstem Raum zusammengepfercht, mit Gen-Soja gefüttert und mit Antibiotika vollgestopft werden.

Jetzt bietet die Bundestagwahl die Chance, mit einer neuen Regierung eine Agrarwende einzuleiten: Wenn Mega-Ställe und Schlachthöfe nicht mehr mit Agrarsubventionen gefördert, wirkungsvolle Tierschutzbestimmungen erlassen und Tierhaltung an den Betrieb eigener Futterflächen gebunden werden, würden sich Tierfabriken kaum mehr rentieren. Und wenn wir Bürgerinnen und Bürger nun im Wahlkampf zeigen, dass diese Frage für uns entscheidend ist, müssen die Parteien reagieren.

Im Sommer tragen wir daher unseren Protest gegen Tierfabriken und für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft auf die Straße. Für den 13. Juli mobilisieren wir als Teil eines großen Bündnisses zu einer Demonstration in München unter dem Motto „Mir hams satt!“.

Am 31. August umzingeln wir dann mit vielen tausend Menschen einen Ort, der wie kein anderer für die Agrarindustrie steht: Europas größten Schlachthof im niedersächsischen Wietze nahe Celle. Angeführt wird unser Protest von einem fünf Meter hohen, beweglichen Huhn. Die Großpuppe wird der Demonstration pickend und scharrend am Schlachthofzaun vorangehen.

Noch haben wir die Aktionen nicht finanziert. Damit sich die Menschen nach München und Wietze aufmachen und für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft demonstrieren, müssen wir mindestens 15.000 Euro in die Hand nehmen. Das Riesenhuhn bauen zu lassen, kostet uns weitere 4.000 Euro. Bitte ermöglichen Sie die Großaktionen direkt vor der Bundestagswahl mit Ihrer Spende: Ob, 10, 20 oder 30 Euro, jeder Betrag hilft!

Spenden Sie für das Demo-Huhn!

Ob unsere Landwirtschaft weiter industrialisiert oder wieder bäuerlicher und ökologischer wird – diese Auseinandersetzung hat im Januar schon die Landtagswahl in Niedersachsen entschieden. Die neue Landesregierung erschwert seitdem mit Auflagen den Bau neuer Mega-Ställe. Jetzt wollen wir das Thema in den Wahlkampf tragen. Immerhin: Erstmals fordert auch die SPD in ihrem Wahlprogramm eine Agrarwende.

Mit „Wir haben es satt“ ist ein starkes Bündnis für eine neue Agrarpolitik entstanden. Mit zehntausenden Menschen demonstrierten wir in diesem Januar zum dritten Mal in Berlin und brachten Agrarministerin Ilse Aigner auf der „Grünen Woche“ ins Schwitzen. Seit Anfang des Jahres verhinderten Aktive des Netzwerks „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ 16 Tierfabriken. Unsere Bewegung ist stark, denn sie vereint Bäuerinnen und Bauern mit Verbraucher/innen, Tier- und Umweltschützer/innen, Imker/innen und Eine-Welt-Aktivist/innen.

Wenn wir vor der Wahl zeigen, wie viele Menschen inzwischen Bauernhöfe statt Agrarfabriken fordern, dann wird sich eine neue Regierung vor dem Protest der Bürger/innen nicht wegducken können. Demonstrieren Sie mit am 13. Juli in München – und unterstützen Sie die Großaktionen schon heute mit einer Spende.

Spenden Sie jetzt online!

Herzliche Grüße

Astrid Goltz und Christoph Bautz

PS. Sie können Ihre steuerlich abzugsfähige Spende auch direkt auf unser Kampagnenkonto überweisen:

Campact e.V.
Konto-Nr. 6980010631
Stichwort: Mir hams satt
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 25120510


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Montag, 20. Mai 2013

Super-Unkraut verwüstet Gentechnik-Felder

Natur schlägt zurück: Monsanto-Gen-Felder von Superunkraut heimgesucht

"Pigweed", Schweineunkraut, wird mehr und mehr zum Problem für den Gen-Anbau in den Kernländern des Agrarmultis Monsanto, sind es doch gerade jene Flächen, die mit genetisch veränderten Getreide- Baumwoll- und Sojapflanzen in den südlichen US- Bundesstaaten, die trotz (oder gerade wegen ?) vermehrten Herbizideinsatz, von dem Superunkraut heimgesucht werden, gegen das kein Unkrautbekämpfungsmittel anzukommen scheint. Monsanto selbst hätte wohl ein perfekteres Unkraut schaffen können.

Der neue Schädling ist resistent, omnipotent, dürreresistent, kann bis zu 10.000 Samen produzieren und weist zudem eine komplexe Genetik auf. Mit seinem bis zu drei Meter hohen Wachstum erstickt es im nu alle anderen Pflanzen in seiner Umgebung und bedroht so die Landwirtschaft ganzer Landstriche von Georgia über South Carolina, North Carolina, Arkansas, Tennessee, Kentucky und Missouri, die zuvor auf die genetisch veränderten Monsanto-Saaten umgestiegen waren. Selbst die Monsanto-Herbizid-Ikone "Roundup", das laut Statistik von neun von zehn US-Soja-Farmern verwendet wird, ist machtlos.

Monsantos Roundup enthält den Wirkstoff Glyphosat. Doch genau gegen diesen Wirkstoff, gegen den eigentlich nur die Monsanto-eigenen Saaten resistent sein sollten, ist nun auch das Schweineunkraut immun.

Quelle: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/


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Montag, 13. Mai 2013

Kommissare kneifen trotz Information

Am Montag dieser Woche hat die EU-Kommission einen Vorschlag für eine einheitliche EU-Saatgutverordnung beschlossen. Dieser beruht im Ansatz und in der Ausgestaltung im Wesentlichen auf dem von uns kritisierten Entwurf vom November 2012, ergänzt um eine „Nische“.

Verschiedene Kritikpunkte am Verordnungsentwurf finden Sie z.B. in der Presseerklärung der Kampagne für Saatgut-Souveränität, „Eine Nische macht noch keinen Sommer“ http://www.saatgutkampagne.org/eine-nische-macht-noch-keinen-sommer.html und in der Presseerklärung des Dachverbandes Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt, „Vermehrbares Saatgut droht vom Markt zu verschwinden“ http://kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org/vermehrbares-saatgut-droht-vom-markt-zu-verschwinden

Nach wie vor bleibt unsere Petition aktuell und richtet sich nun an die Mitglieder von Parlament und Ministerrat. Sechs Kommissare, unter ihnen Günther Oettinger, waren im Vorfeld der Kommissionsentscheidung am 6. Mai über die Petition und ihre Forderungen sowie den Stand der Unterzeichnung informiert und aufgefordert worden, die Verordnung zurückzuweisen. Sie haben es nicht getan.

Weiterhin gilt, dass eine neue EU-Saatgutverordnung geeignete Voraussetzungen für Vielfaltssorten, bäuerliche Sorten und Öko-Züchtungen schaffen muss. Diesen Forderungen wollen wir in den kommenden Wochen und Monaten gerne Nachdruck verleihen und zählen dabei auch auf Ihre Mithilfe, wenn es etwa gilt, mit Abgeordneten des EU-Parlamentes ins Gespräch zu kommen oder öffentlich für die Forderungen einzustehen.

Wer auf Papier gerne weitere Unterschriften im Freundeskreis und bei Veranstaltungen sammeln möchte, findet hier das passende Formular dafür hier: https://www.openpetition.de/pdf/unterschriftenformular/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie

Wer anderssprachige Freundinnen und Freunde über die Petition informieren will, findet hier einen Wegweiser zu den Fassungen z.B. auf Englisch, Französisch, Spanisch, Dänisch, Niederländisch, Italienisch, Slowenisch etc. hier: http://www.seed-sovereignty.org/EN/


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Sonntag, 12. Mai 2013

Vermehrbares Saatgut droht vom Markt zu verschwinden

Gesetzentwurf der EU Kommission unter massiver öffentlicher Kritik

In Brüssel hat heute die EU Kommission mit der Reform von Tier- und Pflanzengesundheitsregelungen eines der wichtigsten Gesetzespakete des letzten Jahrzehnts dem Parlament vorgestellt. Damit sie nicht 2014 EU-Wahlkampfthema wird, soll die industriefreundliche Reform kurz vor Ablauf der Legislaturperiode durchgewunken werden. Im Paket enthalten ist eine Reform des umstrittenen Saatgutrechts, das mit strengen Marktzulassungsregeln über Jahrzehnte zu einer bedenklich hohen Marktmacht der Agrarkonzerne beim Saatgut und zum Verlust der genetischen Vielfalt beigetragen hat. Zehn Unternehmen beherrschen Dreiviertel des Weltmarktes; der Gemüseanbau in Europa erfolgt bereits zu mehr als der Hälfte mit Sorten der Chemiekonzerne Monsanto und Syngenta. Nur noch ca 7000 Züchterfirmen versorgen die sehr unterschiedliche Landwirtschaft in und außerhalb der EU mit Genetik für sämtliche Nahrungsmittel, Futtermittel, Waldbäume, Agrarkraftstoffe, und ihre Anzahl sinkt.

Die EU-Kommission preist das Saatgutrecht als Erfolg, den es zu steigern gälte. In der Tat, die Abhängigkeit von Agrarchemie-Konzernen dürfte weiter steigen, denn der Anteil Saatgut von Sorten, die Landwirte oder Gärtner selbst vermehren können, ist im Erwerbs- und Hobbyanbau nur noch verschwindend gering. Eine bürokratische Zulassungspflicht auch für seltene Vielfaltssorten behindert zusätzlich ihre Verbreitung, so dass sie Hobbygärtner schon jetzt kaum kaufen können. Dass die - für Verbraucher völlig nutzlose - Zulassung zudem auf historisch belegte Sorten und ihre oft unbekannten Ursprungsregionen beschränkt ist, halten die Sortenvielfalts-Experten für besonders kurzsichtig. "Künftige Generationen haben das Nachsehen", so Susanne Gura vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt.

Die nun wortreich angepriesenen Ausnahmen entpuppen sich im Detail als weitere bürokratische Hürden. Die Kommission hat in letzter Minute eine Nischenregelung eingeführt, der zu Folge die Zulassungspflicht bei kleinen Unternehmen entfällt. Sie müssen allerdings von jeder Art genaue Berichte über produzierte und verkaufte Mengen erstellen. Zudem müssen für jede Pflanzenart noch offene Einzelregelungen in Erfahrung gebracht werden, die sich die Kommission bei über zwei Dutzend Regelungen für die Zukunft vorbehält. Auch wenn die Nischenregelung eine Verbesserung gegenüber bisherigen Regelungen darstellt, gilt: Für seltene Sorten wirkt sich jeder Verwaltungsaufwand praktisch wie ein Verbot aus.

Geistige Eigentumsrechte werden weiter gestärkt: Geschützte Sorten sollen nun automatisch die Marktzulassung erhalten. Patentierten Pflanzen wird der Marktzugang als "heterogenes Reproduktionsmaterial" erheblich erleichtert. Bei speziell für den Ökolandbau gezüchteten Sorten wird weiterhin ihre größte Stärke, die genetische Breite, zum K.O.- Kriterium gemacht. Bio-Landwirte und ihre Kunden müssen weiterhin auf die Hybridsorten der Industrie zurückgreifen und müssen auf viele gute natürliche Eigenschaften der Pflanzen verzichten.

Hinzukommt sogar ein neuer industriefreundlicher Grundsatz: Landwirte und Gärtner dürfen gar kein Saatgut mehr verkaufen, wenn sie Nahrungsmittel anbauen. Allein diese Regelung dürfte den meisten kleinen Betrieben mit seltener Vielfalt die Existenzgrundlage rauben, und sie könnte allen Berufslandwirten das verbieten, was sie seit Menschengedenken tun: Saatgut aus der Ernte gewinnen und mit anderen austauschen.

Da liegt der Verdacht nahe, dass die Brüsseler Saatgutlobby, angeführt von Bayer, BASF, Monsanto und Syngenta, unliebsame Konkurrenz gar nicht erst aufkommen lassen wollen. Der zuständige EU-Kommissar Borg bezeichnet den Entwurf dennoch als angemessenen Interessensausgleich. Massive Proteste aus ganz Europa haben ihn sowie Landwirtschaftsministerin Aigner in den letzten Tagen in die Verteidigung getrieben. Die Menschen wollen nicht vom Saatgut der Konzerne abhängig sein.

Dass dieser Tage in Gartencentern bunte Tomatenpflanzen verkauft werden, hat mit Vielfalt nur scheinbar zu tun. Es sind Hybridsorten, darunter auch solche von Monsanto, neuerdings versteckt hinter altbekannten Marken von Handelsfirmen. Auch die Kennzeichnung als Hybridsorte wird abgeschafft, geht es nach EU-Kommission und Bundesregierung. Nun fordern Gärtner, Landwirte, Verbraucher und Bürger von EU Parlament und Ministerrat grundsätzliche Änderungen des umstrittenen Saatgutrechts.

Link zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie

Kontakt: Susanne Gura,
T: 0228-9480670
oder 0177-6691400
Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V.
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.


DENKmal-Film Verhaag GmbH
Herzogstraße 97
80796 München
+49 (0)89 526601
mail@denkmal-film.com
www.denkmal-film.tv


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Freitag, 3. Mai 2013

Verlust der Wiesen muss aufhören

Auf dem Grünlandgipfel appellierte der NABU an die Politik in Bund und Ländern, endlich gegen den fortschreitenden Grünlandumbruch vorzugehen und konkrete Schritte zu ergreifen. So müsste für artenreiche und feuchte Wiesen umgehend ein absolutes Umbruchverbot verordnet werden.

Für alle weiteren Flächen sollte eine allgemeine Genehmigungspflicht für den Grünlandumbruch erlassen werden. Zudem forderte der NABU gezieltere Förderprogramme wie Weideprämien, regionalisierte Agrarumweltmaßnahmen oder Initiativen zur Moorrenaturierung.

Auch der schleswig-holsteinische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher betonte die Notwendigkeit eines besseren Grünlandschutzes. „Vielfältiges Grünland ist der sichtbare Ausdruck von Multifunktionalität im Sinne eines Miteinanders von Landwirtschaft, Naturschutz, Klima- und Wasserschutz. Daher setze ich mich dafür ein, dass der Verlust an Wiesen und Weiden eingedämmt wird und die naturverträgliche Bewirtschaftung von Grünland bessere Perspektiven erhält“, so von Boetticher auf dem NABU-Grünlandgipfel.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Pferdefleisch: Skandal ist noch nicht zu Ende

2013 wurden in verschiedenen europäischen Ländern als Rindfleischprodukte deklarierte Lebensmittel gefunden, die bis zu 100 % nicht deklariertes Pferdefleisch enthielten. Im Rahmen der Untersuchungen wurden teilweise auch nicht deklarierte Anteile von anderen Fleischsorten wie Schweinefleisch und Medikamente wie Phenylbutazon nachgewiesen. Betroffen sind insbesondere Tiefkühlkost und Soßen mit Hackfleisch wie Lasagne, Sauce Bolognese und ähnliche Produkte.

Seit Mitte Februar waren zahlreiche Rindfleisch-Fertigprodukten wegen darin gefundenen Pferdefleisches zurückgerufen worden. Bei EU-weiten Tests fanden die Kontrolleure in fast jedem 20. Rindfleisch-Fertigprodukt Spuren davon.

Nun ist Pferdefleisch nicht an sich ungesund. Aber hier wurde ohne Kontrolle aus Profitgier durch den Fleischwolf gedreht, was für den Verzehr nicht geeignet war, weil Medikamente verabreicht wurden, die sich beim Menschen gesundheitsschädigend auswirken. 0,5 Prozent der Proben enthielten ein für Menschen gefährliches Schmerzmittel.

Die Skandalkette hatte das Vertrauen in Fertigprodukte erschüttert, zahlreiche Supermärkte und auch das Möbelhaus Ikea räumten Produkte aus den Regalen.
Da aber die deutschen Behörden keine genauen Angaben zu den Betroffen Unternehmen und Produkten machen, Lagern vermutlich noch tonnenweise Pferdefleischprodukte in deutschen Tiefkühltruhen.


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Donnerstag, 25. April 2013

EU-Kommission: Steilvorlage für Monsanto & Co.

Am 6. Mai will die EU-Kommission über einen Entwurf entscheiden, der das Aus für viele alte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten bedeutet: Es dürfte nur noch Saat- und Pflanzgut von Sorten in den Handel, die den Industrienormen entsprechen. Genau das ist der Traum der Agrarkonzerne wie Monsanto, Syngenta und BASF, die diese industriellen Sorten herstellen, patentiert haben und gen-manipulieren.



Auf der Strecke blieben heimische Sorten, die unseren Speiseplan bereichern. Die sorgen auch dafür, dass sich unsere Landwirtschaft an den Klimawandel, Krankheiten und Schädlinge anpassen kann. In einigen Ländern regt sich Widerstand. Compact bringt diesen Widerstand online, damit jeder mitmachen kann. Mit dem Appell zeigen wir, dass wir bunte Vielfalt statt genormter Einfalt auf unseren Tellern, Feldern und in unseren Gärten wollen. In den kommenden Tagen sollen mindestens 100.000 Unterschriften gesammelt und an die EU-Kommission übergeben werden. Helfen Sie mit.



Hier unterzeichnen: http://bit.ly/12KlwKH



Darum geht's:


Nach den Plänen einer Fachabteilung der EU-Kommission dürften Betriebe, die pflanzliches Saatgut erzeugen, künftig nur noch Sorten verwenden, die ein amtliches Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Das Problem: Das Verfahren ist aufwändig und teuer. Außerdem können nur Sorten das Verfahren bestehen, die bestimmte Kriterien erfüllen, etwa einheitliches Wachstum.



Das ist eine neuerlich bürokratische Absurdität. Viele traditionelle Kartoffeln, Tomaten oder Gurken zeichnen sich gerade durch ihre natürlichen Unterschiede aus.



Zwar soll es für alte Sorten ein vereinfachtes Verfahren geben. Doch dies gilt nur für Sorten, die nachweislich bereits auf dem Markt sind und dies muss im Zweifelsfall erst einmal bewiesen werden. Wieder entdeckte Sorten oder neue Kreuzungen hätten von vornherein keine Chance.



Nur eine große Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten und eine breite genetische Ausgangsbasis stellt sicher, dass sich unsere Landwirtschaft an Klimawandel, Krankheiten, Schädlinge und neue Lebensstile anpassen kann. Die geplante EU-Saatgutverordnung muss Vielfalt auf Feldern und Tellern ermöglichen, statt sie zu vernichten.



Dafür müssen wir kämpfen.




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Sonntag, 21. April 2013

40.000 (vierzigtausend) Tiere in einem Stall?

"Lärmgutachten"? Geht's noch? Planer gehören vor ein Tribunal.



Über diese Meldung bin ich gestolpert: "Während seiner Sitzung am Donnerstagabend beschäftigte sich der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Hemsbünde mit den Vorhaben. So will Landwirt Stein einen Hähnchenmaststall für 39 900 Tiere bauen, Brinker plant ein weiteres Gebäude für 1064 Schweine. Beide Bauvorhaben diskutierte der Ausschuss intensiv."



Der Landwirt Hans-Günther Stein will einen Hähnchenmaststall von 2000 Quadratmetern bauen: „Es ist eine Investition in die Zukunft.“


Den Erweiterungsbau mit Platz für weitere 1064 Schweine einer bestehenden Mastanlage von Ludger Brinker hat der Landkreis schon vor drei Jahren genehmigt.



So sieht industrielle Agrarwirtschaft aus, die mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts zu tun. Lärmschutz hin oder her, aus der Sicht des Tierschutz müssen solche Verbrechen an der Natur verhindert werden. Der Schaden durch Massentierhaltung ist hinlänglich bekannt. Da gibt es nichts zu diskutieren. Und vor allem dürfen keinerlei Fördermittel aus öffentlichen Kassen in solche Projekte fließen. Die deutsche Bundesregierung, zuständig: Ilse Aigner, hat allerdings vor wenigen Wochen gerade im EU-Parlament den Vorstoß Österreichs in dieser Richtung verhindert.




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Freitag, 19. April 2013

Kein Gentechnik Freilandversuch

Beharrlichkeit und ein langer Atem zahlen sich aus!
Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um Gentechnik-Freilandversuche von Zuckerrüben bis Weizen wird es in Deutschland 2013 aller Voraussicht nach keine Freisetzungen genmanipulierter Pflanzen geben.


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Montag, 25. März 2013

Oster-Ei

Hühnereier bieten dem Körper das hochwertigste Nahrungseiweiß. Die Aminosäuren, Bausteine des Eierproteins, sind in der Zusammensetzung günstiger als bei anderen Nahrungsmitteln, außer bei Muttermilch. Hühnereier sind die Messlatte für den Wert von Nahrungseiweiß (Protein): Hühnereier haben die Kennzahl 100, Rindfleisch 92, Kuhmilch 90. Hühnereier enthalten auch die Mineralstoffe Calcium und Eisen und die Vitaminen A, D, E.

Salmonellen
Einige wenige Keime machen niemanden krank. Erst wenn die Erreger Zeit haben, sich zu vermehren, bedrohen sie den Menschen. Bei allen Unglücksfällen wurden einfache hygienische Grundbedingungen wie Reinigung von Händen und Geräten, gründliches Erhitzen und ausreichendes Kühlen fahrlässig versäumt.

Medikamente
Wer Angst vor Rückständen von Tiermedikamenten hat, greift am besten zu Eiern von Bio-Anbietern, die Legehennen naturgemäß und ohne Pharmamittel halten.

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Dienstag, 5. März 2013

Bio ist besser

Der Skandal um falsch etikettierte Eier zieht immer größere Kreise. Ein wilkommener Anlass für die Medien, sich mal wieder auf die Bio-Branche zu stürzen. Längst ist der Eier-Skandal zum Bio-Skandal geworden. Dass die meisten verdächtigen Betriebe konventionelle Hühnerhalter sind, ist da nicht von Bedeutung – Bio-Bashing verkauft sich einfach gut.

Natürlich müssen die schwerwiegenden Vorwürfe auch gegen Bio-Hühnerhalter lückenlos aufgeklärt, die Täter bestraft und von der Bioproduktion ausgeschlossen werden. Doch Bio per se als nicht vertrauenswürdig abzustempeln ist falsch. Denn das eigentliche Problem beim Eier-Betrug sind die agrarindustriellen Strukturen der verdächtigen Betriebe und das gnadenlose Preisdiktat der Lebensmittelindustrie.

Nur eine regionale, bäuerlich-ökologische Landwirtschaft kann gesunde und hochwertige Lebensmittel für uns Verbraucher produzieren und uns wirksam vor Betrug schützen. Die Politik muss endlich aufhören, agrarindustrielle Strukturen zu subventionieren. Bäuerliche Öko-Betriebe sind die Zukunft unserer Landwirtschaft. Diese müssen konsequent gefördert werden.

—-- Artikel auf iPad erstellt / c4harry

Montag, 21. Januar 2013

Demo zur Grünen Woche

Am Samstag, dem 19. Januar, gingen in Berlin zum dritten Mal Tausende Menschen für eine gerechtere und ökologischere Agrarpolitik auf die Straße. ErzeugerInnen und KonsumentInnen wollten ein Zeichen setzen, dass sie die Agrarindustrie satt haben.

Von der Bundesregierung erwarten wir endlich eine Agrarpolitik, die sich gegen das Bienensterben stark macht, die den Milchbäuerinnen und -bauern faire Marktregeln schafft, anstatt immer weiter die Exportorientierung unserer Landwirtschaft voran zu treiben; eine Politik, die sich für den Tierschutz in den Ställen einsetzt und die Spekulation mit Lebensmitteln in die Schranken weist. Es dürfen nicht noch mehr Bauernhöfe für immer ihre Tore schließen.


—-- Artikel auf iPad erstellt / c4harry