Mittwoch, 22. Dezember 2010

Gentechnik durch die Hintertür

Am Montag, den 13. Dezember stimmten die EU-Mitgliedstaaten über einen Vorschlag der EU-Kommission ab, nicht zugelassene GVO (Gentechnisch veränderte Organismen) durch die Hintertür in die EU zu holen.

Verunreinigungen und Beimischungen von GVO sollen bei Futtermittelimporten bis zu einem Schwellenwert von 0,1 Prozent zugelassen werden. Bislang gilt die Nulltoleranz, das heißt ein Importstopp ab der Nachweisgrenze. GVO ohne Zulassung in der EU müssen umgehend vom Markt genommen werden, denn es gilt das in der EU-Gesetzgebung verankerte Vorsorgeprinzip.

Doch die Futtermittelindustrie drängt schon lange auf ein Aufweichen der strengen Regelung. Sie versucht Europa seit Jahren weiszumachen, dass eine Futtermittelknappheit bestünde, wenn die EU ihre strengen Regeln beibehält. Dabei mussten in den letzten Jahren nur wenige Chargen zurückgesandt werden, in 2009 waren es 0,2 Prozent der gelieferten Soja. Von Knappheit keine Spur, wohl aber von Lobbyinteressen aus den USA. Denn von einem solchen Gesetz würde nur dortige Futtermittelindustrie profitieren. Die Hauptexportländer für Soja, Argentinien und Brasilien, schaffen es, ihre Transportwege von Gen- und Nichtgenprodukten zu trennen. Die USA sind hingegen für 90% aller Verunreinigungsfälle verantwortlich. Die Nulltoleranz aufgeben hieße die Länder, die Ihre Warenströme nicht ordentlich trennen, für ihre unsaubere Praxis noch zu belohnen. Dabei muss das Warentrennungs- und Rückverfolgbarkeitssystem ausgebaut und verbessert werden.

Eine Verwässerung der Nulltoleranz bei Futtermitteln zöge weitreichendere Forderungen der Gentechniklobby nach sich: auch in Lebensmitteln und Saatgut sollen ihrer Meinung nach größere Verunreinigungen zugelassen werden. Doch ohne gentechnikfreies Saatgut kann auch die Gentechnikfreiheit in den späteren Produktionsschritten wie Anbau und Verarbeitung aufgegeben werden – eine Landwirtschaft ohne gentechnische Kontamination wäre unmöglich.

Jährlich importiert die EU ca. 32 Mio Tonnen Futtersoja aus den USA und Südamerika, der Großteil davon ist gentechnisch verändert. Einheimische Alternativen zur Abhängigkeit von der Sojabohne aus Nord- und Südamerika sind Körnerleguminosen, Rotklee und Gräser als Tierfutter – ohne Gentechnik und ohne die negativen Auswirkungen der Sojamonokulturen wie Vertreibung von Kleinbauern, Abholzung von Regenwald und Vergiftung durch Pestizide. Produkte von mit Gentechnik gefütterten Tieren müssen endlich als solche gekennzeichnet und Alternativen im ökologischen Landbau müssen gefördert werden.

Die Nulltoleranz kippen heißt die eigenen EU-Gesetze zu unterlaufen, denn so kommen verbotene Genkonstrukte auf den europäischen Markt. Damit Europa gentechnikfrei werden kann, darf die Nulltoleranz nicht fallen.
Quelle: www.campact.de

Sonntag, 12. Dezember 2010

Neue Runde im Prozess um Feldzerstörung bei der Genbank Gatersleben

Jetzt fand der Strafprozess gegen die Aktivisten statt, die 2008 ein Versuchsfeld mit gentechnisch verändertem Weizen zerstörten. Der Versuch fand auf dem Gelände des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) statt, das auch für die Erhaltung und Sammlung alter Getreidesorten zuständig ist.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert Freispruch für die Aktivisten und weist darauf hin, dass der Versuch gar nicht hätte stattfinden dürfen.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22910.html

Samstag, 11. Dezember 2010

Richter ordnet Zerstörung von Gentechnik-Zuckerrüben in den USA an

Der Streit um die Gentechnik-Zuckerrüben in den USA erreicht einen neuen Höhepunkt. Wie ein Bundesrichter nun anordnete, sollen die Pflanzen nächste Woche zerstört werden, wenn bis dahin nicht Berufung eingelegt wird. Die Pflanzung erfolgte ohne die erforderliche Umweltprüfung und sei daher eine Gefahr für die Umwelt, da die Zuckerrüben herkömmliche Pflanzen trotz Sicherheitsvorkehrungen verunreinigen könnten.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22946.html

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Gentechnik-Bäume: Eine Gefahr für die Umwelt

Anlässlich einer Veranstaltung zum Thema gentechnisch veränderte Bäume warnt der NABU davor, diese Pflanzen als Brennstoff-, Rohstoff oder Nahrungslieferanten zu nutzen. Bäume haben eine lange Lebensdauer und eine große Bedeutung für das ökologische System, somit stellen sie in gentechnisch veränderter Form eine besondere Gefahr für die Umwelt dar.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22960.html

http://reader.mac.com/mobile/v1/http%3A%2F%2Fwww.keine-gentechnik.de%2Fnews.rss

Lassen Sie sich den Infodienst etwas kosten!
Spende! http://www.keine-gentechnik.de/spenden/spendenaufruf-2010.html

Freitag, 10. Dezember 2010

Grüne Woche wird heiß

Gegen Welthunger und Klimawandel wollen sie kämpfen - internationale Agrarkonzerne und Minister aus aller Welt, die sich am 22. Januar auf Einladung der Bundesregierung zur Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin treffen. Doch diese Absichtserklärungen sind Augenwischerei, denn de facto wollen sie die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter vorantreiben.

Die Folgen: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte ersetzen immer häufiger eine bäuerliche Landwirtschaft.

Diese Agrarpolitik im Interesse der industriellen Landwirtschaft haben wir satt! Daher werden wir gemeinsam mit Umwelt-, Entwicklungs- und Bioverbänden am 22. Januar in Berlin demonstrieren. Tausende Bäuerinnen und Bauern, Umweltschützer/innen und Verbraucher/innen werden gemeinsam auf die Straße gehen und deutlich machen:

Wir wollen keine Agrarindustrie, wir wollen eine bäuerliche, ökologische Landwirtschaft. Wir wollen gesunde, fair produzierte Lebensmittel.

Informieren: http://www.campact.de/gentec/help/recommend2

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Freitag, 19. November 2010

Gentechnik – wer, wie, was ist das überhaupt?!

Beim Infodienst Gentechnik gibt es ab sofort Web-Seiten speziell für Schülerinnen und Schüler, die jetzt unter www.werwiewasgentechnik.de zu finden sind.

Einfach und übersichtlich führen die Seiten in die Grundlagen der Gentechnik in der Landwirtschaft ein. Wie funktioniert die Gentechnik, was ist auf dem Acker und was auf dem Teller, wie sieht die rechtliche Lage aus?

Ein Glossar erklärt den jungen Leserinnen und Lesern kurz und bündig die wichtigsten Begriffe, ein Quiz zum Thema Gentechnik vermittelt spielerisch interessante Fakten. Gerd das Gen erklärt, warum Gentechnik in der Umwelt so problematisch ist und sucht neue Fans auf seiner Facebook-Seite – Kommentare sind erwünscht!

Die Schülerseiten wurden mit Unterstützung der Stiftung GEKKO erstellt. Im nächsten Jahr sind auch Lehrer-Seiten zum Thema Agro-Gentechnik geplant.
http://www.werwiewasgentechnik.de
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Donnerstag, 11. November 2010

Klage gegen Amflora vor Europäischem Gerichtshof

Die mittlerweile von 50 Organisationen unterstützte Klage gegen die Zulassung der Gentechnik-Kartoffel Amflora geht nun vor den Europäischen Gerichtshof. Die Initiative "Aktion GEN-Klage" hatte bei der EU-Kommission Widerspruch gegen die Zulassung der Amflora eingelegt, da die Kartoffel ein Antibiotikaresistenz-Markergen enthält, das seit längerem verboten ist.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22736.html

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Mittwoch, 10. November 2010

EU-Lebensmittelbehörde prüft Genmais fahrlässig

“Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) habe Risiken des gentechnisch veränderten Mais 1507 übersehen und unzureichend bewertet”, zu diesem Schluß kommt ein in der vergangenen Woche veröffentlichter Bericht der Organisation Testbiotech. Die Maissorte soll bald zum Anbau in Europa zugelassen werden.

Die Autoren werfen der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) vor, auch bei der erneuten Prüfung des Genmaissorte 1507 fahrlässig und wissenschaftlich unseriös vorgegangen zu sein. Die EFSA hatte die Maissorte bereits 2005 als sicher eingestuft. Nach Kritik von Mitgliedsstaaten an der Validität der Untersuchungen, musste die EFSA die Prüfung 2008 wiederholen und kam dabei wieder zum gleichen Ergebnis.

Der Testbiotech-Autor Andreas Bauer-Panskus wirft der EFSA vor, die Auswirkungen der Genpflanze auf Schmetterlinge und andere Insektenarten nicht untersucht zu haben, obwohl sie hohe Konzentrationen eines Insektengiftes enthält. Vorhandene wissenschaftliche Studien würden falsch interpretiert und Studien gar nicht herangezogen, die eine hohe Empfindlichkeit einer europäischen Schmetterlingsart nachweist.

Download und Unterschriftenaktion: http://blog.campact.de/2010/04/europaische-lebensmittelbehorde-prufte-genmais-nur-fahrlassig/

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Samstag, 6. November 2010

Klage gegen Amflora vor Europäischem Gerichtshof

Die mittlerweile von 50 Organisationen unterstützte Klage gegen die Zulassung der Gentechnik-Kartoffel Amflora geht nun vor den Europäischen Gerichtshof. Die Initiative "Aktion GEN-Klage" hatte bei der EU-Kommission Widerspruch gegen die Zulassung der Amflora eingelegt, da die Kartoffel ein Antibiotikaresistenz-Markergen enthält, das seit längerem verboten ist.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22736.html

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Donnerstag, 4. November 2010

EU-Kommission gibt dem Druck der Gentechnik-Lobby nach

Laut eines Kommissions-Vorschlags soll es beim Import von Futtermitteln einen Grenzwert von 0,1% für in der EU nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen geben.

Damit würde sich die EU für November öffnen, von denen keine behördliche Sicherheitsbewertung vorliegt und die in keinem anderen Land der Welt zugelassen sind. Eine schleichende Verunreinigung der Lebensmittelkette wäre die Folge, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Gentechnik ablehnt.

Am 15. November stimmen die Mitgliedsstaaten über den Vorschlag ab


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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Monsantos Gewinn bricht ein

Der Agrochemie-Konzern Monsanto hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich weniger Gewinn eingefahren als im Jahr zuvor. Er sank von 1,54 Mrd. Euro im Jahr zuvor auf 0,8085 Mrd. Euro im Ende August abgeschlossenen Geschäftsjahr 2010. Der Umsatz ging um 10,4% zurück.

Besonders im Bereich der Agrarproduktivität sank der Umsatz deutlich. Dazu zählt das Geschäft mit dem Glyphosat-haltigen Herbizid Roundup, das in Kombination mit den gentechnisch veränderten Soja-Bohnen Roundup Ready verkauft wird.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22711.html

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Dienstag, 12. Oktober 2010

Studie zeigt Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup

Der argentinische Professor Andrés Carrasco weist in einer neuen Studie die Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup nach, das auf Gentechnik-Soja-Äckern massenweise angewendet wird.

Auf der Konferenz Gentchnikfreies Europa 2010 in Brüssel stellte Carrasco seine Studie vor, die sich mit den Auswirkungen des meistverkauftesten Pestizids auseinandersetzt. Die Studie widerlegt die Behauptungen der Gentechnik-Industrie, die den Anbau von Gentechnik-Soja stets als nachhaltig verkaufen will.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22576.html

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Schlappe für Gentechnik Lobby

Die Greenpeace-Kampagne gegen Gentechnik-Pflanzen in Futtermitteln konnte einen Erfolg erzielen: Der Begriff „Gen-Milch“ darf weiterhin verwendet werden, entschied das Bundesverfassungsgericht, da in der Produktionskette der Müller-Milch nicht auf Gentechnik im Futter verzichtet wird.
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Samstag, 9. Oktober 2010

Studie zeigt Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup

Der argentinische Professor Andrés Carrasco weist in einer neuen Studie die Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup nach, das auf Gentechnik-Soja-Äckern massenweise angewendet wird.

Auf der Konferenz Gentechnikfreies Europa 2010 in Brüssel stellte Carrasco seine Studie vor, die sich mit den Auswirkungen des meistverkauftesten Pestizids auseinandersetzt. Die Studie widerlegt die Behauptungen der Gentechnik-Industrie, die den Anbau von Gentechnik-Soja stets als nachhaltig verkaufen will.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22576.html

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Freitag, 8. Oktober 2010

Gefährlicher Gen-Pfusch an Blaualgen

Der Verein Testbiotech warnt vor unvorhersehbaren Folgen bei der Verwendung von künstlichen Organismen. Sie werden für die Herstellung neuer Kraftstoffe verwendet, sogenannter „Synthi-Fuels“. In Deutschland wird die Firma Cynao Biofuels staatlich gefördert und arbeitet an der Veränderung des Stoffwechsels von Blaualgen.

Ein Aufruf des Instituts, der unter anderem umfassende Untersuchung der Risiken synthetischer Organismen für Mensch und Umwelt fordert, kann online unterschrieben werden:
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22602.html


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Giftschlamm-Unglück: Typisch für die Branche der Metall- und Bergbauindustrie

Wien (pte/07.10.2010/12:30) - Das Giftschlamm-Unglück in Westungarn, das die größte Umweltkatastrophe des Landes darstellt, ist symptomatisch für die Metall- und Bergbauindustrie. Zu diesem Schluss kommt die Rating-Agentur oekom research AG http://www.oekom-research.com

Von den 130 weltgrößten börsennotierten Branchenvertretern erfüllen nur 31 die minimalen Anforderungen der Nachhaltigkeit. "Die Entsorgung giftiger Abfälle ist eines der größten Nachhaltigkeitsprobleme, neben der Einhaltung der Menschenrechte oder dem Klimaschutz", berichtet oekom research-Analystin Kristina Rüter im ressetext-Interview.

Ätzender Schlamm erreicht die Donau

Nachdem am Montag nahe der westungarischen Ortschaft Kolontar der Speicherdamm der Aluminiumfabrik Ajkai Timföldgyár geborsten ist, flossen eine Mio. Kubikmeter schwer ätzender und gesundheitsschädlicher Bauxitschlamm aus. Ortschaften und Felder wurden bedeckt, vier Menschen starben, weitere werden vermisst und über 120 verletzt. Das kontaminierte Wasser hat gestern den Fluss Raab und am Donnerstag die Donau erreicht und wird laut dem ungarischen WWF-Sprecher Gabor Figeczky auch in die nahe gelegenen Natura 2000-Europaschutzgebiete eindringen.

Katastrophen-Branche

Mehr als 42 Prozent der analysierten Unternehmen haben schwerwiegende Umweltschäden zu verantworten, berichtet Rüter. "Teils sind es ähnliche Unfälle, bei denen Speicherbecken mit giftigen Inhalten brechen. Teils geben Unternehmen Standorte auf und hinterlassen Rückstände, die über Regen, Boden und Flüsse in die Umwelt gelangen." Oft sei gar kein Unglück nötig, da Bergbaukonzerne ihre Giftschlämme teils sogar direkt und ohne Aufbereitung oder Zwischenspeicherung in Flüsse oder Meere pumpen. So verfährt etwa der britisch-australische Rio Tinto oder Kanadas Barrick Gold in Indonesien und Papua Neuguinea.

Verantwortung für das Unglück dürfte vor allem die MAL AG http://www.mal.hu als Betreiber tragen, die ihr Rückhaltebecken nicht genügend gesichert und dieses womöglich auch überbelastet hat. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace http://www.greenpeace.at fordert von den beiden Werksbesitzern die volle Haftung für die Folgen des Unglücks.

Der bisher in Aussicht gestellten Entschädigung von 110.000 Euro für die Familien der Todesopfer steht das geschätzte Vermögen der beiden von 145 Mio. Euro gegenüber, mit dem sie zu den dreißig reichsten Ungarn gehören. "Die Schadenssanierung wird einen achtstelligen Eurobetrag kosten. Denn der Schlamm verbindet sich mit dem Erdboden, der ebenfalls abgetragen werden muss", berichtet Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster gegenüber pressetext.

Standards viel zu niedrig

Einiges spricht dafür, dass die Katastrophe jedoch auch zum Politikum wird. So Die ungarische Regierung schweigt bis dato zur Veröffentlichung der genauen Inhaltsstoffe des Schlammes. Darüber hinaus nimmt der WWF die EU in die Pflicht, da ihre Sicherheitsstandards für den Bergbau zu niedrig seien und selbst diese teils nicht ausreichend überprüft werden. "Einfache Erdbaudämme reichen nicht zur Absicherung der Becken, da diese leicht durch Dauerregen durchweicht werden können", so WWF-Süßwasserexperte Martin Geiger http://www.wwf.at .

Trotz fehlender Absicherung gegen Risiken stufe die EU Rotschlamm als "nicht hochgradig gefährlich" ein. Für die direkte Umgebung bezeichnet der WWF den Vorfall sogar als "Apokalypse".

Metallindustrie und Bergbau genießen weiche Sicherheitsbestimmungen, erklärt Rüter. "Viele Länder sehen sie als wichtige Einnahmequelle und halten die Gesetze daher eher locker." Man könne jedoch davon ausgehen, dass derartige Speicherdämme in Deutschland, der Schweiz und Österreich besser gesichert sind. Zudem müssen hier Schlämme vor der Speicherung neutralisiert werden. "Die Betreiber sollten auch ohne Gesetze für ausreichend Sicherheit ihrer Standorte sorgen. Das ist eine Frage unternehmerischer Verantwortung", so Rüter. Die meisten Branchenvertreter seien laut ihrer Ansicht noch weit von nachhaltigem Handeln entfernt, obwohl sie sich dieses gern selbst attestieren.

Quelle: pressetext.austria, Redakteur: Johannes Pernsteiner


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Donnerstag, 23. September 2010

Gentechnisch veränderter Mais fördert Ausbreitung von Schädlingen

Ausgelöst durch den großflächigen Anbau von gentechnisch verändertem Mais breitet sich in den USA ein neuer Schädling im Maisanbau aus. Die Raupe des Western Bean Cutworm (zu deutsch etwa 'Westlicher Bohnenschneider') befällt die Kolben von Maispflanzen, war aber bislang kein Problem für Landwirte. Jetzt verursacht er massive Schäden in den Regionen, in denen MON810 (Handelsname YieldGard) der Firma Monsanto angebaut wird.

MON810 produziert ein Insektengift, das die natürlichen Konkurrenten des Western Bean Cutworm verdrängt und diesem so eine neue ökologische Nische schafft. Dies geht aus dem Bericht hervor, der diesen Freitag von Testbiotech auf einer internationalen Konferenz in Bremen vorgestellt wird.

„Nach den vorliegenden Berichten nehmen die Schäden in den letzten Jahren deutlich zu“, erklärt Christoph Then, Geschäftsführer von Testbiotech und Autor des Berichtes. „Aber über die eigentliche Ursache der Ausbreitung des neuen Schädlings werden die Landwirte kaum informiert. Stattdessen nehmen die Agro-Konzerne die Situation zum Anlass, neuen gentechnischen veränderten Mais und äußerst giftige Insektizide zu verkaufen.“

Testbiotech wertete im Auftrag von Greenpeace verschiedene Berichte über die Ausbreitung des Western Bean Cutworm aus und befragte verschiedene Experten. Die eigentliche Ursache für die Ausbreitung des Bohnenschneiders sind auch bei den Landwirten in den USA kaum bekannt, obwohl sich der Schädling seit dem Jahr 2000 über den gesamten Corn Belt ausgebreitet hat. Die Landwirte werden nur darüber informiert, wie man die Insekten erkennen kann und welche Spritzmittel gegen sie wirken. Eine Warnung vor dem großflächigen Anbau von Mais MON810 wurde allerdings nicht veröffentlicht. Statt dessen empfehlen Unternehmen wie Monsanto neuen gentechnisch veränderten Mais anzubauen, der gleich sechs verschiedene Insektengifte produziert (genannt 'SmartStax').

Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, fasst die Ergebnisse des Berichts zusammen. „Auf den Äckern findet ein Wettrüsten gegen die Natur statt, das zu mehr Insektengiften und immer neuen gentechnisch veränderten Pflanzen führt. Dadurch können massive Schäden in der Umwelt verursacht werden. Zu den Opfern könnten auch die Landwirte gehören, die immer mehr Geld für Saatgut und Spritzmittel ausgeben müssen, ohne dass ihre Erträge steigen. Die von der Industrie angebotenen Lösungen sind weder nachhaltig noch ökologisch angepasst und werden zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft führen.“

Der Bericht steht als pdf im Internet zum Herunterladen bereit unter: www.testbiotech.org

Informationen: Dr. Christoph Then, Tel.: 0151- 54 63 80 40 und Martin Hofstetter, Greenpeace, Tel.: 040 30 61 84 31

oder Andrea Reiche, Testbiotech Büro: Tel: 089 35 89 92 76

Donnerstag, 9. September 2010

Öko-Institut: Atomkraft ist kein Klimaretter

Kann Atomkraft fossile Energieträger ersetzen und CO2-Emissionen einsparen? Stehen wir tatsächlich vor einer Renaissance der Kernenergie? In der Broschüre „Streitpunkt Kernenergie“ hat das Öko-Institut seine wichtigsten Studien zum Thema zusammengefasst und mit neuen Fakten und Zahlen untermauert.

Ergebnis unter anderem: „Nur wenn die bestehenden 436 Atommeiler auf 1.000 bis 1.500 neue Anlagen ausgebaut würden, könnte Kernenergie überhaupt eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielen.“ Und: „Die vermeintlich neuen Argumente der Kernenergiebefürworter erweisen sich als leere Versprechen.“

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Samstag, 7. August 2010

Gentech-Raps wuchert ungebremst

Pflanzen können nicht mehr aus Umwelt zurückgeholt werden

Pittsburgh (pte/06.08.2010/13:50) - US-Forscher haben erstmals Beweise dafür gefunden, dass gentechnisch veränderte Pflanzen auch in den USA in freier Wildbahn überleben können. Ein Team der University of Arkansas http://www.uark.edu hat in North Dakota nach wildwachsendem Raps gesucht. Dabei haben die Forscher in 80 Prozent der gefundenen Wildpflanzen Transgene entdeckt. Die Studienergebnisse wurden beim Treffen der Ecological Society of America in Pittsburgh vorgestellt.

"Die Meldungen aus den USA zeigen, dass man sich über den langfristigen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen immer noch viel zu wenig Gedanken macht", kritisiert Christoph Then von Test Bio Tech http://www.testbiotech.org gegenüber pressetext. "Raps hat viele Kreuzungspartner und kann auch selbst zum Unkraut werden. Der Pollen fliegt über Kilometer, die Samen können über zehn Jahre im Boden fruchtbar bleiben. Auch Jahre nach dem Anbau der gentechnisch veränderten Pflanzen kann man deren Nachkommen noch im Freiland finden."

Kreuzung zweier Gentech-Raps-Sorten

Sagers und ihr Team konnten zwei verschiedene Sorten von transgenem Raps in freier Wildbahn finden. Eine davon war resistent gegen Monsantos Roundup Herbizid (Glyphosate), die andere gegen das Herbizid Gluphosinate von Bayer Crop Liberty. Die größte Überraschung waren jedoch zwei Sorten von Raps, die gegenüber beiden Herbiziden resistent waren. Das zeigt, dass sich die beiden herbizidresistenten Rapsarten untereinander kreuzen können und zu völlig neuen Varianten führen, deren Risiken nie überprüft wurden.

Insgesamt hatte das Forscherteam um Cindy Sagers elf Verbindungslinien entlang von Straßen und Autobahnen verfolgt, die durch den Bundesstaat North Dakota liefen. "Wir sind diese Wege abgefahren und haben auf einer Strecke von insgesamt 5.000 Kilometern mehr als 600 Stopps eingelegt, um dort Proben zu nehmen", so die Forscherin. An knapp der Hälfte der Plätze konnten die Forscher Raps entdecken. 80 Prozent der gefundenen Rapspflanzen enthielten zumindest ein Transgen. "Wir haben herbizidresistenten Raps entlang von Straßen, an Müllplätzen, bei Supermärkten, Tankstellen und Friedhöfen gefunden", berichtet Sagers.

Keine Chance auf Umkehr

"Wenn derartige Pflanzen einmal ins Freiland gelangen, ist das Risiko sehr hoch, dass sie nicht mehr zurückgeholt werden können. Hier werden neue technisch konstruierte genetische Informationen in die Pflanzenwelt eingebracht, die bei Kreuzungen mit anderen Genen kombiniert werden und zu Pflanzen mit völlig neuen Eigenschaften führen können", erklärt Then. "Um das tatsächliche Risiko für die Umwelt abzuschätzen, müsste man vorhersehen können, wie die Evolution in den nächsten paar Mio. Jahren verlaufen wird. Diese Verantwortung kann keine Firma, keine Regierung und kein Forscher übernehmen."

"Im aktuellen Fall war die Freisetzung noch nicht einmal geplant, sondern erfolgte unbeabsichtigt am Rande von Transportrouten. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, wie wenig kontrollierbar gentechnisch veränderte Pflanzen in der Praxis sind", meint Then. "Die einzig vernünftige Antwort auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse ist ein generelles gesetzliches Verbot der Inverkehrbringung von gentechnisch veränderten Pflanzen, deren Verbreitung und Persistenz in der Umwelt nicht kontrolliert werden kann." (Ende)

Quelle: pressetext.deutschland Redakteur: Wolfgang Weitlaner email: weitlaner@pressetext.com

Freitag, 23. Juli 2010

Umweltorganisation will keine Lizenz zur Verunreinigung

Bonn/Wien (pte/16.06.2010/13:50) Der aktuelle Fall von vermeintlichen Spuren einer gentechnischen Veränderung in konventionellem Saatgut der Firma Pioneer Hi-Bred zeigt erneut, dass Schwellenwerte für Saatgut dringend erforderlich sind. Zu diesem Schluss kommen die Deutschen Maiszüchter in einer Aussendung. Umweltorganisationen sehen hingegen keinen Grund, eine Lizenz zur gentechnischen Verschmutzung zu erteilen, wie Global2000-Gentechnik-Experte Werner Müller http://www.global2000.at gegenüber pressetext erklärt.

"Verbraucher werden vorsätzlich getäuscht, denn wer hundertprozentige Reinheit verspricht täuscht die Konsumenten", erklärt Georg Folttmann, Leiter für Qualität und Umwelt beim Saatguthersteller KWS Saat http://www.kws.com gegenüber pressetext. "Um eine solche Reinheit zu gewährleisten müsste jedes Saatgutkorn untersucht werden." In offenen Produktionszyklen sei das somit nicht machbar. "Wir sind in Europa auf Importware angewiesen", betont Folttmann.

Kein Weg mehr zurück

"Die Saatguthersteller sollten erst einmal zeigen, wie man gentechnisch-kontaminiertes Saatgut wieder reinigt", kontert Müller. "Solange sie das nicht können, ist jede Diskussion sinnlos, denn mit der ersten Toleranz zu Verunreinigung landet man bald bei ziemlich hohen Kontaminationswerten von mehr als einem synthetischen Gen." Das wirklich Dramatische daran sei, dass es keinen Weg zurück mehr gebe.

Folttmann argumentiert damit, dass ohnehin bereits Mio. Tonnen gentechnisch verändertes Saatgut für die Futtermittel nach Europa importiert wird und damit eine Reinheit nicht gewährleistet werden könne. "Rund 80 Prozent unserer Lebensmittel kommen heute bereits mit gentechnischen Veränderungen in Berührung", so Folttmann. Von einer Gefahr für die Verbraucher oder die Umwelt könne also nicht die Rede sein. Zudem sind die in Rede stehenden gentechnischen Veränderungen in der EU als Nahrungs- und Futtermittel zugelassen.

Strenge Auslegung des Vorsorgeprinzips

Die Saatguthersteller argumentieren in der Aussendung damit, dass hundertprozentige Reinheiten auch in anderen natürlichen Stoffen sowie in Trinkwasser nicht gewährleistet werden könne. "Bei Trinkwasser kann man den Verschmutzer ausfindig machen und die Quelle abstellen", kontert Müller. Dann sei das Wasser wieder sauber. "Bei einer Gen-Verschmutzung, die sich immer wieder selbst vermehrt, ist das einfach nicht möglich. Hier hilft nur strenge Auslegung des Vorsorgeprinzips", so Müller.

Für Folttmann ist die Reinheit ein falscher Denkansatz. Grüne Gentechnologie sei ein Segen, da damit große Mengen an Pestiziden und Herbiziden eingespart werden konnten. "25 Jahre Erfahrungen mit dieser Art der Landwirtschaft haben gezeigt, dass es keine Risiken gibt." Müller sieht diese Aussage als PR-Ente der Gentech-Lobby. "25 Jahre Gentechnik in den USA und in Südamerika haben zu enormen und vielfältigen Problemen in der Landwirtschaft geführt." Dazu gehöre etwa das massive Auftreten von Unkräutern, die zunehmend als nationale Bedrohung in den USA gesehen werden - wie die New York Times kürzlich berichtete.

"Ein weiteres Problem ist das Auftreten von resistenten Insekten", so Müller. Ende 2009 hat eine Studie von Charles Benbrook vom Organic Center http://www.organiccenter.org mit Daten vom US-Department of Agriculture gezeigt, dass seit dem Beginn des kommerziellen Anbaus von Gentech-Pflanzen in den USA rund 145 Mio. Kilogramm mehr Pestizide ausgebracht wurden als zuvor (pressetext berichtete http://www.pressetext.com/news/091118025/ ).

Freitag, 2. Juli 2010

Saatgut-Skandal: Strafanzeige gegen Landesregierung

Heute wurde Strafanzeige gegen die niedersächsische Landesregierung erstellt. Der Grund: Die Landesregierung hat nicht unverzüglich gehandelt, um Verstöße gegen das Gentechnikrecht zu verhindern. Das Umweltministerium hat Berichte von Saatgutverunreinigungen über Wochen nicht bearbeitet und hat so dazu beigetragen, dass Ernteausfälle von über 1,3 Millionen Euro zu beklagen wären.

Die Aktion "GEN-Klage", die Grünen sowie das Umweltinstitut München wollen mit ihrer Strafanzeige die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. "Auch kleine Spuren von Gentechnik führen zu einer erheblichen Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung und der Beeinträchtigung einer gentechnikfreien Landwirtschaft und Imkerei", sagte Christiane Lüst vom internationalen Netzwerk "GEN-Klage".
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Sonntag, 6. Juni 2010

Dioxin in Bioeiern – Bioland-Qualitätssicherung greift

Eine breite Berichterstattung über Dioxinfunde in Bioeiern hat Verbraucher verunsichert. Hintergrund sind vom „Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen“ (KAT) festgestellte erhöhte Werte von Dioxin in Eiern, die über dem gesetzlichen Grenzwert von 3 ng/kg liegen. Die Ursache ist eine mit Dioxin belastete Bio-Maispartie aus der Ukraine, die über Holland auch nach Deutschland gelangte und von den Futtermittelherstellern Forfarmers und Reudink zu Mischfuttermitteln verarbeitet wurde. So gelangte mit Dioxin verunreinigtes Futter auf deutsche Legehennenbetriebe - darunter zwölf Naturland-Betriebe - und vereinzelt auch auf Biobetriebe mit Schweine-, Rinder- oder Ziegenhaltung.

Dioxinbelastete Futtermittel wurden nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in elf Bundesländer geliefert: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen- Anhalt, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Sachsen. Zahlreiche Legehennenbetriebe wurden von den zuständigen Überwachungsbehörden zeitweise für die Vermarktung gesperrt. Die Bioland-Futtermittelproduktion war von dem dioxinbelasteten Futtermittel nicht betroffen. Auch Bioland-Futtermittel von Reudink nicht, da im Werk Wesel eine separate Herstellungslinie für die Produktion von Bioland- Futtermitteln besteht.

Damit bewährt sich die Einführung eines neuen Qualitätssicherungssystems für Futtermühlen, welches Bioland als Konsequenz aus der Nitrofenkrise umgesetzt hat. Danach dürfen Mühlen, die Bioland-Futter mischen, dies nur unter definierten Bedingungen. So hat Bioland von dem betroffenen Futterhersteller Reudink auch nur einen Standort für die Bioland-Futterherstellung zugelassen, da nur dieser den Bioland-Vorgaben gerecht wird. Während andere Anbauverbände nach dem Mengen-Äquivalenzprinzip mit Futtermühlen zusammen arbeiten, verlangt Bioland getrennte Bioland-Futterlinien. Zudem fordern wir von unseren Mitgliedsbetrieben, wenn diese Futter von Nachbarbetrieben einkaufen, eine Bescheinigung des Lieferbetriebes ein, dass das Futter auf dem Nachbarbetrieb selbst erzeugt und nicht etwa aus anderen Quellen zugekauft wurde. Jetzt hat sich dieses System – auch zum Schutz unserer Mitgliedsbetriebe – bewährt.

KAT ist es aufgrund seines effizienten Rückverfolgbarkeitssytems ‐ verbunden mit einem durchgängigen Kontrollsystem ‐ gelungen, den Vorfall schnellstmöglich aufzudecken, betroffene Betriebe umgehend zu identifizieren und entsprechende Sperrungen zu veranlassen.

KAT‐Aktuelle Maßnahmen:
Dioxin‐Untersuchung von Eiern aus sämtlichen KAT‐Biobetrieben.
Dioxin‐Untersuchung von Futtermitteln sämtlicher KAT‐Biomischfutterhersteller.
Beprobung von Eiern in KAT‐Freiland‐ und Bodenhaltungsbetrieben auf Dioxin.
Regelmäßiger Austausch mit allen Landesbehörden.
Expertenkreis mit Biofuttermittelunternehmen, Vereinbarung künftiger Regelungen im Bereich des Rohwarenbezuges.

Stand Juni herunterladen (PDF)

Dioxin in Bioeiern – Bioland-Qualitätssicherung greift

Eine breite Berichterstattung über Dioxinfunde in Bioeiern hat Verbraucher verunsichert. Hintergrund sind vom „Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen“ (KAT) festgestellte erhöhte Werte von Dioxin in Eiern, die über dem gesetzlichen Grenzwert von 3 ng/kg liegen. Die Ursache ist eine mit Dioxin belastete Bio-Maispartie aus der Ukraine, die über Holland auch nach Deutschland gelangte und von den Futtermittelherstellern Forfarmers und Reudink zu Mischfuttermitteln verarbeitet wurde. So gelangte mit Dioxin verunreinigtes Futter auf deutsche Legehennenbetriebe - darunter zwölf Naturland-Betriebe - und vereinzelt auch auf Biobetriebe mit Schweine-, Rinder- oder Ziegenhaltung.

Dioxinbelastete Futtermittel wurden nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in elf Bundesländer geliefert: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen- Anhalt, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Sachsen. Zahlreiche Legehennenbetriebe wurden von den zuständigen Überwachungsbehörden zeitweise für die Vermarktung gesperrt. Die Bioland-Futtermittelproduktion war von dem dioxinbelasteten Futtermittel nicht betroffen. Auch Bioland-Futtermittel von Reudink nicht, da im Werk Wesel eine separate Herstellungslinie für die Produktion von Bioland- Futtermitteln besteht.

Damit bewährt sich die Einführung eines neuen Qualitätssicherungssystems für Futtermühlen, welches Bioland als Konsequenz aus der Nitrofenkrise umgesetzt hat. Danach dürfen Mühlen, die Bioland-Futter mischen, dies nur unter definierten Bedingungen. So hat Bioland von dem betroffenen Futterhersteller Reudink auch nur einen Standort für die Bioland-Futterherstellung zugelassen, da nur dieser den Bioland-Vorgaben gerecht wird. Während andere Anbauverbände nach dem Mengen-Äquivalenzprinzip mit Futtermühlen zusammen arbeiten, verlangt Bioland getrennte Bioland-Futterlinien. Zudem fordern wir von unseren Mitgliedsbetrieben, wenn diese Futter von Nachbarbetrieben einkaufen, eine Bescheinigung des Lieferbetriebes ein, dass das Futter auf dem Nachbarbetrieb selbst erzeugt und nicht etwa aus anderen Quellen zugekauft wurde. Jetzt hat sich dieses System – auch zum Schutz unserer Mitgliedsbetriebe – bewährt.

KAT ist es aufgrund seines effizienten Rückverfolgbarkeitssytems ‐ verbunden mit einem durchgängigen Kontrollsystem ‐ gelungen, den Vorfall schnellstmöglich aufzudecken, betroffene Betriebe umgehend zu identifizieren und entsprechende Sperrungen zu veranlassen.

KAT‐Aktuelle Maßnahmen:
Dioxin‐Untersuchung von Eiern aus sämtlichen KAT‐Biobetrieben.
Dioxin‐Untersuchung von Futtermitteln sämtlicher KAT‐Biomischfutterhersteller.
Beprobung von Eiern in KAT‐Freiland‐ und Bodenhaltungsbetrieben auf Dioxin.
Regelmäßiger Austausch mit allen Landesbehörden.
Expertenkreis mit Biofuttermittelunternehmen, Vereinbarung künftiger Regelungen im Bereich des Rohwarenbezuges.

Stand Juni herunterladen (PDF)

Samstag, 5. Juni 2010

Britische Studie zu Eiern und Gesundheit

In einer britischen Ernährungs-Studie wurden der aktuelle Forschungsstand zum Thema Eier und Gesundheit zusammengefasst: Täglicher Eierverzehr verbessert die Ernährungsqualität deutlich. Cholesterin-Mythos richtiggestellt, Verzehr von Eiern kann Makuladegeneration vorbeugen, Eier sind wichtige Quellen für Vitamin D. Vom übertriebenen Cholesterinwahn zum angemessenen Gesundheitsschutz.

Die Studie kann als hier PDF herunter geladen werden.

Britische Studie zu Eiern und Gesundheit

In einer britischen Ernährungs-Studie wurden der aktuelle Forschungsstand zum Thema Eier und Gesundheit zusammengefasst: Täglicher Eierverzehr verbessert die Ernährungsqualität deutlich. Cholesterin-Mythos richtiggestellt, Verzehr von Eiern kann Makuladegeneration vorbeugen, Eier sind wichtige Quellen für Vitamin D. Vom übertriebenen Cholesterinwahn zum angemessenen Gesundheitsschutz.

Die Studie kann als hier PDF herunter geladen werden.

Samstag, 20. März 2010

Regierung will Gentechnik in Lebensmitteln verschleiern

Futtermittellieferungen aus Drittländern könnten zum russischen Roulette werden, denn unterhalb der "vorgegebenen Empfindlichkeit" des Nachweisverfahrens bleibt im Dunklen, was im Futter wirklich drin ist.

Bereits jetzt kann nicht sichergestellt werden, dass den Überwachungsbehörden für alle möglicherweise in einer Lieferung aus Drittstaaten enthaltenen gentechnisch veränderten Organismen (GVO) überhaupt Nachweisverfahren zur Verfügung stehen.

Mit ungenaueren Nachweismethoden weitere Verunreinigungsquellen zu eröffnen, ist das falsche Signal. Die Futtermittelversorgung kann auch weiterhin ohne solche Regelungen gesichert werden, wenn eine zuverlässige Trennung der Warenströme erfolgt. Aber Schwarz-Gelb droht sich dem Druck der Gentech-Lobby zu beugen - zulasten der Verbraucherinnen und Verbraucher und der gentechnikfreien Lebensmittelwirtschaft.

Bereits nach derzeitiger Rechtslage wissen die meisten Verbraucher nicht, dass Milch, Eier, Fleisch und daraus gefertigte Produkte ohne Bio-Logo oder "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung von Tieren stammen kann, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden. Demnächst aber können Verbraucher nicht einmal sicher sein, ob die Sicherheit dieser Pflanzen überhaupt den EU-Vorgaben entsprechend getestet wurde.

Quelle: Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion am 16. März 2010

Mehr Infos zum Thema Nulltoleranz lesen Sie hier. http://www.gentechnikfreie-regionen.de/fileadmin/content/material/hintergrundpapiere/Nulltoleranz_Superpapier_Layout_30Nov09__6.pdf

Sie wollen keine Gentechnik in Ihrer Einkaufstasche. Dann machen Sie mit und fordern mit uns von Edeka - Deutschlands Lebensmitteleinzelhändler Nr. 1 - Produkte und Marken mit der "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung! Hier geht´s zur Aktion.
http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/gentechnik/aktion_ohne_gentechnik/


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Freitag, 26. Februar 2010

Gentech-Lobby publiziert falsche Zahlen

Der ISAAA-Bericht 2009 betätigt erneut falsche Angaben über Erfolg der Gentechnik.

Gentechnikfrei boomt aller Orts (Logo: )

Der Jahresbericht der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Application (ISAAA) stößt in Umweltschutzkreisen auf Erstaunen, denn der von den großen Gentechnik-Konzernen finanzierte Bericht spricht von einem Siegeszug der Agro-Gentechnik. Nach Einschätzungen der Umweltorganisationen stagniert die Entwicklung der grünen Gentechnik allerdings deutlich.

"Der Bericht zeichnet ein gefälschtes Bild im Auftrag der Gentech-Lobby", meint GLOBAL2000-Sprecher Jens Karg gegenüber pressetext. Der Anbau des Gentech-Mais Mon810 - der einzigen in der EU zugelassenen Gentech-Pflanze - ist um 15 Prozent zurückgegangen", so Karg. Doch darüber sei im "geschönten Bericht" nichts zu lesen.

ISAAA-Bericht: Wiederholt falsche Angaben
"Während 2008 die Anbaufläche für Gentech-Mais in der EU noch knapp 108.000 Hektar betrug, wurde im Vorjahr nur noch auf zirka 92.000 Hektar Gentech-Mais ausgebracht", rechnet Karg vor. "Das sind 0,78 Prozent der gesamten europäischen Maisanbaufläche von insgesamt 14 Mio. Hektar." Der Großteil der Gentech-Pflanzen Europas - insgesamt 80 Prozent - werden in Spanien angebaut. Dort sei die Anbaufläche im Vorjahr um 3.000 Hektar zurückgegangen.

"In sieben europäischen Ländern ist der Anbau von Mon810 im Vorjahr verboten worden." Legale dürfe derzeit nur in Portugal, Slowakei, Spanien, Rumänien und Tschechien angebaut werden. Illegal angebaut wurden schätzungsweise 3.000 Hektar in Polen. "Der ISAAA-Report rechnet diese illegalen Anbauflächen kommentarlos zu den Zahlen des Gentechnikanbaus in der EU dazu", so Karg. Das sei ein Indiz für den laxen Umgang dieser Industrie mit Wissenschaft und Gesetzen.

Gentechfreie Produkte boomen in den USA
Keine Erwähnung findet die Tatsache, dass in den USA das Interesse für gentechnikfreie Produkte stark im Steigen ist. "Von einem Siegeszug kann man hier nicht sprechen", so Karg. "Im Gegensatz zu den Behauptungen des ISAAA, erwirtschaften Landwirte bis heute keine höheren Erträge mit Gentech-Pflanzen. In erster Linie werden Gentech-Pflanzen von Betrieben verwendet, die auf Monokulturen setzen."

Mit keinem Wort erwähnt, werde im Bericht auch der wissenschaftlich bewiesene Umstand, dass gentechnisch veränderte Pflanzen immer stärkere Pestizide brauchen, da sich Resistenzen bilden. Das bedeutet auch, dass die Kosten für die Landwirte deutlich steigen. (pressetext berichtete)

Kein Dammbruch für Gentechnik in China
Eine Gentech-Reis-Zulassung für eine chinesichese Provinz werde von ISAAA zu einer Grundsatzentscheidung für ganz China hoch stilisiert, kritisiert Karg. "Wahr ist jedoch, dass die Zulassung nur für jene Provinz gegeben wurden, deren Universität den Reis entwickelt hat. In der Vergangenheit hat es mehrere dieser Zulassungen gegeben, ohne dass es zu einer China-weiten Anbauerlaubnis gekommen ist."

Greenpeace argumentiert, dass für die Konsumenten bis heute sowieso keinerlei Vorteile der Grünen Gentechnik sichtbar sind. Die globalen Anbauversuche und der Vertrieb von Gentech-Pflanzen beeinflusse allerdings die gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung negativ. Erst im Herbst 2009 deckte Greenpeace auf, dass aus Kanada stammende Lieferungen von mit Gentechnik verunreinigtem Leinsamen auch in Österreich auf den Markt gelangt waren.

Quelle: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner



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Dienstag, 9. Februar 2010

Abteilungsleiterin wechselt von Europäischer Lebensmittelbehörde EFSA zu Gentechnik-Konzern

Die frühere Leiterin der Abteilung Gentechnik der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, Suzy Renckens, ist ohne Auflagen der Behörde direkt zur Gentechnikindustrie gewechselt. Dies geht aus Unterlagen hervor, die die Expertengruppe Testbiotech auf Nachfrage von der EFSA erhalten hat.

Der Wechsel zum Gentechnikkonzern Syngenta fand im Mai 2008 statt, erst Ende März hatte Frau Renckens ihr Arbeitsverhältnis bei der EFSA beendet. Nachdem Testbiotech den Vorgang öffentlich gemacht hatte, reagierte die Leitung der EFSA im Dezember 2009 auf diesen Vorgang und wies Frau Renckens auf ihre Verpflichtungen nach dem EU-Recht hin. Die Tätigkeiten leitender Mitarbeiter von EU-Behörden unterliegen nach deren Ausscheiden für einen Zeitraum von zwei Jahren einer Genehmigungspflicht. Im Fall Renckens hatte die Behörde keinerlei Einwände erhoben oder Auflagen erteilt.

„Die Leitung der Behörde hat gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen. Der direkte Wechsel von Frau Renckens zur Industrie hätte nicht genehmigt werden dürfen. Der Leitung der EFSA scheint ein ausreichendes Problembewusstsein zu fehlen. Der Vorgang wird von der Behörde als normaler Vorgang dargestellt“, erklärt Christoph Then, Geschäftsführer von Testbiotech e. V.

Am 10. November 2009 hatte Testbiotech erstmals über diesen Fall berichtet und eine offizielle Anfrage an die EFSA gerichtet. Diese wurde am 11. Januar 2010 beantwortet, wobei die zulässige Frist für die Beantwortung deutlich überschritten wurde. Die EFSA übermittelte zusammen mit ihrer Antwort verschiedene E-Mails, die zwischen Frau Renckens und der Behörde ausgetauscht worden waren. Demnach arbeitete Frau Renckens von April 2003 bis 31. März 2008 für die EFSA und informierte am 19 Mai 2008 ihre ehemaligen Arbeitskollegen per E-Mail darüber, dass sie jetzt in führender Position für den Konzern Syngenta arbeite. Nach eigener Auskunft werde sie in Zukunft bei der Behörde auch wegen der Marktzulassung gentechnisch veränderter Pflanzen vorstellig werden. In ihrer Position bei der EFSA hatte sie zuvor genau die Expertengruppe geleitet, die diese Anträge zu prüfen hat.

„Bei dieser Nähe zur Industrie stellt sich die Frage, wie unabhängig die Behörde in ihren Entscheidungen bei der Zulassung gentechnisch veränderter Organismen agiert“, sagt Then. „Die EU-Kommission sollte hier eine klare Stellung beziehen.“

Erst im Dezember 2009, nachdem Testbiotech berichtet hatte und Journalisten bei der Behörde nachfragten, nahm die Leitung der EFSA Kontakt zu Frau Renckens auf und wies sie darauf hin, dass ihre Tätigkeit bis zu zwei Jahren nach ihrem Ausscheiden einer Genehmigungspflicht unterliege. Frau Renckens antwortete daraufhin, dass die EFSA über ihre Tätigkeit bereits unterrichtet sei. Unter anderem habe sie in ihrer neuen Funktion an einem Treffen der Behörde und der EU Kommission im März 2009 teilgenommen.

Testbiotech fordert Konsequenzen von der Leitung der EFSA. Der Verein wird sich in dieser Sache auch an die EU-Kommission wenden.

Nachricht von Testbiotech am 14. Januar 2010.